Ebusco meldet Rekordauftragsbestand

Der niederländische E-Bus-Hersteller verzeichnet für 2021 allerdings deutliche Rückgänge bei Umsatz und Gewinn.

Ebusco ist für 2022 auf deutlichem Wachstumskurs, gerade auch in Deutschland. (Foto: Bünnagel)
Ebusco ist für 2022 auf deutlichem Wachstumskurs, gerade auch in Deutschland. (Foto: Bünnagel)
Claus Bünnagel

Dank eines Großauftrags der BVG über 90 Ebusco 2.2. schließt der niederländische E-Bus-Hersteller das Jahr 2021 mit einem Rekordauftragsbestand von 325 Fahrzeugen ab. Wegen weiterer Order für 2022 – darunter ein großer Rahmenvertrag mit der Deutschen Bahn – erhöhte sich der Auftragseingang im ersten Quartal auf 1.274 Einheiten.

Neues Werk in Frankreich

Das Werk in Deurne soll Ende 2022 eine Produktionskapazität von 500 Fahrzeugen pro Jahr haben. Darüber hinaus wird die Produktionshalle als Blaupause für den internationalen Roll-out des neuen Modells 3.0 dienen. Um die erwartete Nachfrage nach dem 3.0 zu befriedigen und den lokalen Anforderungen gerecht zu werden, steht Ebusco kurz vor dem Abschluss zur Errichtung eine mehr als 21.000 m2 großen Werks in Frankreich. Sie soll die Produktionskapazität des 3.0 verdoppeln.

Zudem hat Ebusco im Laufe des Jahres 2021 seine Vertriebsorganisation erheblich erweitert und Vertriebsleiter für Nordamerika, den Nahen Osten, Westeuropa und die nordischen Länder eingestellt, um die Präsenz in diesen Regionen auf- bzw. auszubauen.

Umsatz 2021 deutlich gesunken

Der Umsatz des niederländischen Unternehmens im Jahr 2021 wurde durch den geringeren Auftragseingang im Jahr 2020 und die Coronapandemie in der ersten Hälfte des Jahres 2021 beeinträchtigt. Die damit verbundenen Unterbrechungen der Lieferkette wirkten sich deutlich auf den Lieferplan aus, so dass sich viele Auslieferungen auf das Jahr 2022 verschoben wurden – was auch den aktuell hohen Auftragsbestand erklärt. Infolgedessen beliefen sich die Umsatzerlöse für das Gesamtjahr 2021 auf 24,3 Mio. Euro, ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den Umsatzerlösen von rund 100 Mio. Euro im Jahr 2020.

Sinkender Gewinn

Der Bruttogewinn fiel von 39,7 % im Jahr 2020 auf 5,0 % im Jahr 2021. Bereinigt um einen Einmaleffekt lag die Bruttogewinnmarge im vergangenen Jahr bei 21,1 %. Im Geschäftsjahr 2021 belief sich das EBITDA auf –34,2 Mio. Euro (bereinigt –20,5 Mio. Euro), verglichen mit einem positiven EBITDA von 27,1 Mio. Euro im Jahr 2020. Der Gewinn je Aktie sank von 0,37 Euro je Aktie im Jahr 2020 auf einen Verlust von 0,56 Euro je Aktie im Jahr 2021. Die durchschnittliche Anzahl der ausstehenden Aktien belief sich 2021 auf rund 47,5 Mio. (2020: knapp 45 Mio.). Zum Jahresende 2021 betrug die Zahl der ausstehenden Aktien ca. 59 Mio. Die Bilanzsumme erhöhte sich von 104,5 Mio. Euro zum 31. Dezember 2020 auf 332,7 Mio. Euro zum 31. Dezember 2021. Das Eigenkapital erhöhte sich um 275,9 Mio. € auf 303,9 Mio. Euro zum 31. Dezember 2021, was hauptsächlich auf den Nettoerlös aus der Ausgabe von Aktien im Rahmen des Börsengangs in Höhe von 315,5 Mio. Euro zurückzuführen ist. Die Nettoverschuldung von Ebusco – ohne Leasingverbindlichkeiten – in Höhe von 31,2 Mio. Euro zum 31. Dezember 2020 verwandelte sich in eine Nettoliquidität in Höhe von 207,2 Mio. Euro zum 31. Dezember 2021.

Die durchschnittliche Anzahl der Vollzeitbeschäftigten – einschließlich Vertragsnehmern – stieg um 86 % von 122 (2020) auf 227 (2021) und 309 zum Jahresende 2021.