Keolis schickt BYD-E-Busse zur Überprüfung

Alle 246 Einheiten in den Niederlanden werden einem technischen Check unterzogen.

Keolis setzt in den Niederlanden 12- und 13-m-E-Busse von BYD ein. (Foto: BYD)
Keolis setzt in den Niederlanden 12- und 13-m-E-Busse von BYD ein. (Foto: BYD)
Claus Bünnagel

Die Probleme mit der BYD-Flotte von Keolis in den Niederlanden reißen nicht ab: Nun werden alle 246 E-Busse des chinesischen Herstellers erneut überprüft. Denn es gibt zum zweiten Mal technische Beanstandungen. Das berichtet das niederländische Fachmedium OV Magazine und beruft sich dabei auf einen Bericht der Zeitung De Stentor. Zu den Mängeln gehören defekte Heizungen, schief montierte Fahrersitze, zugige Fahrerkabinen und vibrierende Lenkräder sowie Probleme mit der Spureinstellung.

Die Fahrer von Keolis haben die Nase voll von den ständigen Problemen mit den Bussen, die nun schon seit einem Jahr andauern. (PV Magazine)

Ein Fahrer wird mit diesen Worten zitiert: „Ja, Keolis löst die Probleme. Aber wenn zwanzig Probleme gelöst sind, kommen fünfzig neue hinzu.“

Keolis hat mit den Defekten zu kämpfen, seit die 246 Elektrobusse im Dezember 2020 in IJssel-Vecht in Betrieb genommen wurden, berichtet das niederländische Magazin weiter. In den ersten Monaten blieben die Busse mitunter sogar spontan stehen, allerdings wurde dieses Problem inzwischen behoben.

Brief an die Geschäftsführung

Die Gewerkschaften FNV und CNV haben Berichten zufolge einen Brief an die Geschäftsführung des Verkehrsunternehmens geschickt, in dem sie mit „weiteren Maßnahmen“ drohen, falls die Probleme nicht bis zum 4. Januar behoben worden seien. Laut FNV-Vorstandsmitglied Marijn van der Gaag „haben die Fahrer jeden Morgen Angst, wenn sie in den Bus steigen und sich fragen, was heute kaputt geht“. Sprecherin Lotte Hendriksen von Keolis dazu: „Auch uns wäre es lieber, wenn alle Probleme heute als morgen gelöst würden. Aber diese Frist ist nicht realistisch.“

Änderungen angekündigt

Jetzt werden die Busse noch einmal vom Lieferanten überprüft. Das OV Magazin berichtet: „Im Januar wird BYD die ersten beiden Busse ausliefern, die Keolis und seine Fahrer dann checken können. Wenn sie zufrieden sind, werden alle anderen Busse auf die gleiche Weise umgerüstet. BYD wird auch eine Reihe von Dingen in der eigenen Organisation ändern“, heißt es in der internen Mitteilung.