AVV: 800er-Linien in Königsbrunn jetzt elektrisch

Die Ausschreibung entschied die Bietergemeinschaft DB Regio Bus Bayern GmbH (DRB) und Z Mobility – Werner Ziegelmeier GmbH für sich.

Offizielle Übergabe und Inbetriebnahme der neuen E-Busse für den Stadtverkehr Königsbrunn: v.l. AVV-Aufsichtsratsvorsitzender und Landrat Martin Sailer, Werner Ziegelmeier, AVV-Geschäftsführerin Dr. Linda Kisabaka, Stefan Kühn (Vorsitzender der Regionalleitung der DB Regio Bus, Region Bayern), Franz Feigl (1. Bürgermeister der Stadt Königsbrunn) und Patrick Oosterveld (Sales Direktor DACH Ebusco). (Foto: AVV)
Offizielle Übergabe und Inbetriebnahme der neuen E-Busse für den Stadtverkehr Königsbrunn: v.l. AVV-Aufsichtsratsvorsitzender und Landrat Martin Sailer, Werner Ziegelmeier, AVV-Geschäftsführerin Dr. Linda Kisabaka, Stefan Kühn (Vorsitzender der Regionalleitung der DB Regio Bus, Region Bayern), Franz Feigl (1. Bürgermeister der Stadt Königsbrunn) und Patrick Oosterveld (Sales Direktor DACH Ebusco). (Foto: AVV)
Claus Bünnagel

Sechs 12-m-Solos vom Typ Ebusco 2.2 ersetzen beim AVV-Stadtbusverkehr in Königsbrunn in den nächsten Wochen sukzessive die heutigen Dieselfahrzeuge. Die 800er-Linien des Stadtbusverkehrs sind damit künftig alle elektrisch. Mit dieser Elektrifizierung knüpft der Verkehrsverbund an das bereits im Jahr 2020 gestartete E-Bus-Pilotprojekt der Linie 506 im Landkreis Augsburg an. In der Folge hatte der AVV in der Ausschreibung im Jahr 2021 erstmalig den Einsatz von E-Bussen für die Betriebsaufnahme im Dezember 2023 vorgeschrieben. Die Ausschreibung entschied die Bietergemeinschaft DB Regio Bus Bayern GmbH (DRB) und Z Mobility – Werner Ziegelmeier GmbH für sich.

„Es ist für uns ein Grund stolz zu sein, dass wir den E-Bus-Betrieb im Stadtverkehr Königsbrunn in weniger als einem Jahr umsetzen“, so Z-Mobility-Gesellschafter Werner Ziegelmeier.

Damit kommt neben Aichach ein zweites Mittelzentrum im AVV-Verbundgebiet in den Genuss von E-Mobilität im ÖPNV.

580.000 Fahrplankilometer jährlich sparen 224 t CO2

580.000 Fahrplankilometer im Jahr werden künftig in Königsbrunn mit E-Bussen bedient. Allein damit werden damit jährlich rund 224 t CO2 eingespart, wenn man den aktuellen Energiemix zur Stromerzeugung zugrundelegt.

„Durch die Umstellung auf Ökostrom kann die Einsparung sogar auf 551 t steigen“, erklärt Z-Mobility-Geschäftsführerin Danielle van der Werft.

Hoher Fahrkomfort für die Fahrgäste

Alle sechs Ebusco 2.2. verfügen über drei Türen, WLAN, USB-Anschlüsse im ganzen Bus und einen ergonomischen Luxusfahrersitz. Die LFP-Akkus der E-Busse verfügen über 525 kWh Kapazität bei einer maximalen Ladeleistung von 250 kW und ermöglichen den Fahrzeugen eine Reichweite von bis zu 350 km.

Unter Berücksichtigung der Reichweitenkapazität je nach Jahreszeit musste Z Mobility die Dienst- und Umlaufplanung umstellen. Nicht nur das Laden der Batterien verändert die Planung grundlegend, auch müssen Ladezustand, Restreichweite und noch zu bewältigende Fahrstrecke kontinuierlich überwacht werden.

Übernachtladung

Um den Anforderungen betrieblich gerecht werden zu können, hat Z Mobility bereits vor der Ausschreibungsveröffentlichung den bestehenden Betriebshof in Bobingen für den Einsatz von E-Bussen überplanen lassen.

„Wir wollten so im Vorfeld sowohl die betrieblichen als auch die wirtschaftlichen Auswirkungen abschätzen“, erklärt Werner Ziegelmeier.

Dadurch konnte die Ladeinfrastrukturlösung nach dem Gewinn der Ausschreibung umgehend umgesetzt werden. Das Verkehrsunternehmen hat sich für die Ladung der Fahrzeuge auf dem Betriebshof entschieden und die Ladeinfrastruktur entsprechend realisiert.

„Dabei waren wir im intensiven Austausch mit der Stadt Bobingen und bekamen die nötigen Genehmigungen“, berichtet Danielle van der Werft.

Parallel wurde Kontakt mit dem Energieversorger aufgenommen. Das Leitungsnetz stellt die LEW Verteilnetz GmbH aus Augsburg, den Strom für die sechs Ladepunkte vom Typ Kempower mit unterschiedlichen Ladeleistungen von 150 bis 600 kW liefert DB Energie.

Aufgrund der vorausschauenden Planung verliefen auch die bauseitigen Arbeiten nach AVV-Angaben reibungslos, so dass die Ladeinfrastruktur rechtzeitig fertiggestellt werden konnte. Aufgrund der maßgeblichen Lieferverzögerungen bei Ebusco können diese aber erst jetzt eingesetzt werden.