Zerova präsentiert 480-kW-Ladestation

Der taiwanesischer Hersteller kündigt seinen Eintritt in den deutschen Markt an und will mit einer der "schnellsten Ladesäulen der Welt" ebenso schnell Fuß fassen. Mit 480 kW laden vier Fahrzeuge gleichzeitig, die Anlage ist sowohl für Pkw als auch Nutzfahrzeuge geeignet. 

Kraft mal vier: Die Zerova-Station soll vier E-Autos gleichzeitig laden können und wird ab dem ersten Quartal 2023 am deutschen Markt eingeführt. | Foto: Zerova
Kraft mal vier: Die Zerova-Station soll vier E-Autos gleichzeitig laden können und wird ab dem ersten Quartal 2023 am deutschen Markt eingeführt. | Foto: Zerova
Claus Bünnagel
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Der taiwanesische Traditionskonzern Phihong hat auf der von München nach Berlin übersiedelten Messe eMove360° sein neues Tochterunternehmen Zerova erstmals auf dem deutschen Markt vorgestellt und zugleich einen Prototyp seiner neuen 480-kW-Ladestation präsentiert. Die offizielle Markteinführung erfolgt im vierten Quartal 2023. Die Taiwanesen verweisten auf über 50 Jahre Erfahrung als Anbieter von Ladetechnik und wollen mit Zerova eine der nach eigenen Angaben innovativsten Sparten ausgliedern. So werde sich die Tochter vollständig auf Ladetechnologie für die E-Mobilität fokussieren.

 

In fünf Minuten Saft für 150 km

Das Gerät soll ein Fahrzeug in zehn Minuten vollständig aufladen und damit zu den schnellsten Ladesäulen der Welt gehören. Bei der Berechnung wurde die Batteriegröße eines Tesla Model Y (75 kWh) zugrunde gelegt, das mit einer Ladeleistung von 480 kW geladen wird. In fünf Minuten soll eine Reichweite von 150 km nachgefasst sein. Die neue Ladestation der bereits vierten Generation gibt eine Leistung von bis zu 480 kW ab und kann damit vier Autos gleichzeitig aufladen. Es eignet sich sowohl für Nutzfahrzeuge als auch Pkw und unterstützt die wichtigsten Ladestandards CCS-1, CCS-2, CHAdeMO und GB. Die Station wird mit vier jeweils fünf Meter langen Kabeln geliefert, um das Anschließen zu erleichtern und kann für kommerzielle Flotten oder im Einzelhandel verwendet werden. Auch ein Werbebildschirm ist in die Ladesäule integriert. Die Ladesäule ist in zwei Varianten erhältlich: als Standardmodell mit 360 kW und als erweitertes Modell mit 480 kW.

Kundendienst und Echtzeitüberwachung

Für alle Produkte wird ein umfassender Kundendienst angeboten, einschließlich 24/7-Support, Reparaturen und Upgrades sowie Schulungen. Man wolle den Kunden auch einen umfassenden Service bieten, von der Planung, dem Design und der Produktion bis hin zum Bau und der Einrichtung, einschließlich der Echtzeitüberwachung von Ladestationen und Zahlungsinfrastruktur.

Darüber hinaus zeigte das Unternehmen tragbare Ladegeräte und eine Benutzerschnittstelle (HMI) sowie eine Cloud-basierte Managementplattform. Auch eine mobile Front-End-App wird vorgestellt mit der die Suche nach Ladestationen und die Überwachung des Ladestatus möglich sind. Zudem können die Energiespeicherlösungen des Anbieters nicht nur Elektrofahrzeuge aufladen, sondern auch die Energie von Elektrofahrzeugen durch Reverse-Technologie in das Stromnetz zurückspeisen (Vehicle-to-Grid).

Partnerschaften mit Audi, Jaguar und Shell

Der Ladetechnik-Spezialisten Phihong ist bereits seit über fünf Jahren auf dem europäischen Markt für DC- und AC-Lader präsent. Mit der Konzentration auf Ladetechnologie für elektrifizierte Fahrzeuge wolle man zum Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur beitragen. Partnerschaften mit Unternehmen wie Audi, Jaguar, Shell und Helsinki Bus Charging Depot sieht man als Bestätigung.

„Die Verfügbarkeit von Ladeinfrastruktur wird der entscheidende Katalysator für die weitere Verbreitung von Elektrofahrzeugen sein. Indem wir mit unseren Kunden zusammenarbeiten, um flexible Lösungen zu liefern, die sich an die spezifischen Anforderungen der Endnutzer, Regionen und Standorte anpassen, können wir die Einführung und Verbreitung von zweckmäßigen Ladestationen für Elektrofahrzeuge weltweit beschleunigen", erklärte Patrik Ott, VP Business Development bei Zerova.