Ford: E-Transit mit 400 km Reichweite – und als Minibusversion

Mit dem 89-kWh-Akku und sowie schnellerer Ladetechnik mit 22 kW AC und 180 kW DC reagiert der Hersteller auf erstarkende Konkurrenz. Der E-Transit Extended Range soll bis zu 402 km weit kommen – und verfügt serienmäßig über eine neuartige Wärmepumpe. Alle E-Transit-Modelle erhalten ein Zweijahres-Service-Intervall.

Bis zu 15 Sitzplätze stehen zur Verfügung. Die Extended-Range-Version gibt es allerdings nur mit neun Sitzen, um das Gesamtgewicht nicht zu sprengen. (Foto: Ford)
Bis zu 15 Sitzplätze stehen zur Verfügung. Die Extended-Range-Version gibt es allerdings nur mit neun Sitzen, um das Gesamtgewicht nicht zu sprengen. (Foto: Ford)
(erschienen bei LOGISTRA von Johannes Reichel)

Der Nutzfahrzeughersteller Ford ergänzt vor dem Hintergrund der Neuvorstellungen des Renault Master E-Tech sowie Mercedes eSprinter das Programm des E-Transit und ergänzt zur bisherigen Variante mit 68-kWh-Akku eine Extended Range-Version mit 89-kWh-Speicher, die statt 317 bis zu 402 km Reichweite bieten soll. Darüber hinaus verbaut man bei dem Modell eine schnellere Ladetechnik, in Form eines 22-kW-AC-Bordladegeräts sowie eines 180-kW-DC-Laders (Standard-Version 11/115 kW). Im Bestfall soll der E-Transit damit innerhalb von 28 Minuten von 10 auf 80 % geladen sein (Standard: 37 Min.). In AC dauert es bei 22 kW unter sechs Stunden, bis der Akku wieder zu 100 % geladen ist. Umgekehrt gerechnet lassen sich in einer zehnminütigen Ladepause 116 km Reichweite nachfassen, beim Standard sind es 56 km in der gleichen Zeit. Zur Reichweitenverlängerung beitragen soll auch eine serienmäßig verbaute Dampfeinspritz-Wärmepumpe, wie sie auch im E-Transit Custom, laut Hersteller erstmals überhaupt bei elektrischen Fahrzeugen, verwendet wird. Sie soll für eine energieeffiziente Beheizung der Kabine bei kühleren Temperaturen sorgen. Von der Motorleistung sind die Varianten identisch, in beiden Fällen sorgt ein 198-kW-Synchronmotor an der Hinterachse für flotten Vortrieb.

Alle Varianten verfügbar – und bald ein Minibus

Neben den 19 Varianten, inklusive L3 und L4-Versionen, Doppelkabine und Fahrgestell soll auch eine Minibusversion mit 15 Sitzplätzen kommen, die auf der 4,25-t-Variante basiert und mit deutschen Sitzspezialisten Isri in der Türkei umgerüstet wird. Der Minibus wird geliefert mit Standard- oder Hochdach und in Sitzkonfigurationen von neun (auch mit Extended Range), zwölf oder 15 Sitzen (Standard Range) und immer mit Klimatisierung und Heizung sowie Seitenstufe für den leichteren Einstieg. Die Nutzlast der Nutzfahrzeugversion betägt 1.460 kg im Kastenwagen bis 1.814 kg beim Fahrgestell, die Anhängelast im 3,5-Tonner bis 750 kg. Auch eine externe Stromversorgung mit 2,3 kW Leistung ist verfügbar.  

Der E-Transit mit erweiterter Reichweite soll vor allem Kunden ansprechen, die in ländlichen Regionen, in kälteren Klimazonen oder auf Strecken mit Autobahnverkehr unterwegs sind, so der Hersteller. Die Extended Range-Version wird auch umgebaute Fahrzeuge mit zusätzlichem Gewicht und Hilfsenergiebedarf umfassen. Bestellbar ist das neue Modell noch in diesem Jahr, die ersten Auslieferungen werden für 2025 erwartet.

Zugleich erweitert der Hersteller die Serviceintervalle der E-Transit-Modelle auf zweijährigen Turnus – ohne Kilometerbegrenzung. Darüber hinaus verfügt das Fahrzeug über ein 5G-Modem und kann drahtlose Software-Updates "over the air" (OTA) realisieren. Zudem fügt es sich ein in die Telematik- sowie Ladeservices des Herstellers und ist etwa auch in gemischten oder Fremdmarken-Flotten in die Telematik integrierbar. Auch Auf- und Umbauten lassen sich in das Bordinfotainment Sync4 integrieren. Bei der Sprachassistenz setzt man auf Amazon Alexa-Technologie mit künstlicher Intelligenz. Auch für den E-Transit ist die sogenannte "Delivery Assist" verfügbar, die bei Stopps zahlreiche Standardhandgriffe wie Fensterschließen bündelt und so pro Halt 20 Sekunden Zeit sparen soll.