HLB Hessenbus setzt auf Krause-Dacharbeitsstand für E-Bus-Wartung
Die Hessische-Landesbahn-Tochter HLB Hessenbus GmbH setzt in ihrem Betriebshof in Hofheim am Taunus auf einen Dacharbeitsstand von Krause für die E-Bus-Wartung. Neben Inspektionen, Instandsetzungsarbeiten und wiederkehrenden Prüfungen können dort ab sofort auch Klimaanlagen und Batteriepakete gewartet und repariert werden.
Großes Potenzial auf kleinem Raum
Der Dacharbeitsstand wurde für eine bestehende Wartungshalle mit beengten Platzverhältnissen geplant. Im Vorfeld wurde in einem Vor-Ort-Termin mit einem Krause-Außendienstmitarbeiter ein detailliertes Aufmaß erstellt, das eine passgenaue Planung der Konstruktion auf dem kleinen Raum ermöglichte. So musste z.B. die Rohrführung der vorhandenen Kranbahn in der Höhe versetzt werden, um die Konstruktion aufnehmen zu können. Zudem wurden vorhandene Reifenheber in das Sicherheitskonzept des Dacharbeitsstandes integriert. Sicherheitsgeländer, die normalerweise nach oben geschoben werden können, mussten aufgrund des Platzmangels und der Integration der Reifenheber in dieser Konstruktion seitlich klappbar ausgeführt werden. Darüber hinaus wurde eine Ladesäule installiert, die auf die Parkposition der Busse in der Dacharbeitsbühne abgestimmt ist, um mögliche Behinderungen durch das Ladekabel zu minimieren.
Sicher und effizient
Die Konstruktion wurde speziell für den Mercedes-Benz eCitaro mit einer Gesamtlänge von 12,20 m entwickelt, bei dem sich Klimaanlage, Batteriemodul, Batteriekühler und Wechselrichter auf dem Dach befinden. Diese müssen für Reparaturen oder Modulwechsel sicher und komfortabel zugänglich sein. Die Einfahrt der Busse in den Dacharbeitsstand erfolgt einseitig. Die Spezialisten von Krause installierten hier eine Lichtschranke, die die reibungslose Einfahrt sicher und effizient unterstützt. Die beiden Geländer an der Vorder- und Rückseite des Dacharbeitsstands können bereits vor der Einfahrt der Fahrzeuge vom Boden aus ausgeklappt werden. Anschließend können die elektronisch gesteuerten Ausschübe vom Bodenbedienstand aus an die Außenhaut der Busse angedockt werden.
Die Ausschübe verfügen über einen Gummipuffer mit druckempfindlicher Kontaktleiste, der die Außenhaut des Busses und den Lack vor Beschädigungen schützt. Sind alle Ausschübe und Geländer geschlossen, öffnen sich die Sicherheitstüren und die Arbeitsbühne kann über die Treppe betreten werden. Die ebenfalls über den Schaltschrank angeschlossenen Reifenheber werden verriegelt, um Beschädigungen an Ausschüben oder Geländern zu verhindern. Erst wenn die Ausschübe der Dacharbeitsbühne wieder vollständig eingefahren und die beiden Geländer abgeklappt sind, werden die Reifenheber wieder freigegeben.
Kran und Arbeitsbühne gehen Hand in Hand
Für den Austausch der schweren Batteriemodule setzen die HLB-Mitarbeiter einen Kran ein, der die Lasten im Bereich hinter dem Bus aufnehmen kann. Um diesen Bereich von der Arbeitsbühne aus besser einsehen zu können, konstruierten die Krause-Steigtechnikspezialisten eine Verlängerung auf einer Seite, die mit dem Kran-Bedienpult betreten werden kann. Alternativ kann dieser Bereich auch als Ablagefläche für Material oder Werkzeug genutzt werden. Nach dem Heben der Lasten fährt der Kran durch das Sicherheitsgeländer, das mit einer Pendeltür ausgestattet ist. Die Absturzsicherung der Anwender ist somit jederzeit gewährleistet.
Auf dem Dacharbeitsstand stehen den Mitarbeiter der HLB mehrere Steckdosen und ein Druckluft-Schlauchabroller zur Verfügung. Auch der Bereich unter der Arbeitsbühne wurde neben einer zusätzlichen Beleuchtung mit Steckdosen ausgestattet.
Unterschiedliche Bodenbeläge für maximale Flexibilität
Die Bodenbeläge der Arbeitsbühne wurden individuell an die verschiedenen Bereiche angepasst. Die Aufstiegstreppe mit einer Neigung von 60° wurde mit Alu-Gitterroststufen der Rutschhemmklasse R13 gefertigt, die Arbeitsfläche auf der Plattform in gerieftem Aluminium, die Ausschübe in Alu-Warzenblech. Grundsätzlich können alle Beläge in Krause-Sonderlösungen immer an das Anforderungsprofil des Auftraggebers und die Gegebenheiten vor Ort angepasst werden. Auch ein späterer Austausch in bestehenden Konstruktionen aufgrund geänderter Arbeitsbedingungen ist durch die Modulbauweise kein Problem, so der Hersteller.
Sicherheit auf hohem Niveau
Um die Sicherheit der Personen auf der Plattform zu gewährleisten, haben die Spezialisten von Krause an beiden Enden der Plattform Notausstiegsleitern angebracht. Diese sind mit einer Sicherheitstür versehen und ermöglichen das Verlassen der Plattform, falls die Treppe nicht mehr erreicht werden kann. Signalanlagen unterstützen Fahrer und Wartungsmitarbeiter bei der Ein- und Ausfahrt sowie beim Andocken der Ausschübe.
Der Dacharbeitsstand sorgt für eine hohe Sicherheit der HLB-Mitarbeiter in praktisch allen Situationen und erleichtert darüber hinaus die Arbeitsabläufe enorm. Dies führt zu kürzeren Standzeiten der Fahrzeuge und verbessert somit die Wirtschaftlichkeit der gesamten Instandhaltungsabteilung. Kürzere Ausfallzeiten durch vermiedene Arbeitsunfälle tragen ebenfalls zur schnellen Amortisation des Dacharbeitsstands bei.
Über HLB Hessenbus
Die Hessische Landesbahn GmbH ist ein Verkehrsunternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main und betreibt Personen- und Güterverkehr auf verschiedenen Schienenstrecken in Hessen und den angrenzenden Bundesländern. Als Tochterunternehmen des Landes Hessen unterhält die Hessische Landesbahn sowohl Nahverkehr- als auch Güterzüge. Seit 2005 besteht die HLB Hessenbus GmbH und ergänzt die Konzernfamilie mit Verkehrsleistungen aus dem Buspersonennahverkehr, verteilt auf die Standorte Kassel, Butzbach und Hofheim. Neben den angebotenen Busverbindungen betreibt das Unternehmen Werkstätten und eine Infrastrukturabteilung.
In den letzten Jahren hat die Hessische Landesbahn verstärkt auf den Einsatz von Elektrobussen gesetzt. Das Unternehmen hat bereits mehrere Overnight-Charger im Einsatz, die auf verschiedenen Linien in Hessen unterwegs sind. Mit der Anschaffung der neuen Einheiten wurde auch die Lade- und Werkstattinfrastruktur des Betriebshofs in Hofheim am Taunus an die neuen Gegebenheiten angepasst.
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