BVG & Hochbahn: Vorfahrt für soziale Aspekte bei der E-Bus-Beschaffung

Mobilitätswende: „Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur, auf die Umwelt und das Klima zu achten, sondern auch den Menschen faire Arbeitsbedingungen und Chancengleichheit zu ermöglichen“ – darauf liegt der Fokus bei den beiden Verkehrsunternehmen künftig auch.

Mit dem Beitritt zu Electronics Watch und der Zusammenarbeit wollen BVG und Hamburger Hochbahn sicherstellen, dass auch die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wie auch die Arbeitssicherheit in den Lieferketten eingehalten werden. (Foto: Hamburger Hochbahn)
Mit dem Beitritt zu Electronics Watch und der Zusammenarbeit wollen BVG und Hamburger Hochbahn sicherstellen, dass auch die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wie auch die Arbeitssicherheit in den Lieferketten eingehalten werden. (Foto: Hamburger Hochbahn)

Sicherheitsstandards und Arbeitnehmerrechte innerhalb der Lieferkette stärken – diese soziale Verantwortung bei der E-Bus-Beschaffung nehmen die beiden großen Verkehrsunternehmen künftig verstärkt in den Blick und sind dem Low Emission Vehicle Programme von Electronics Watch beigetreten.

Schon seit Jahren kaufen die beiden größten deutschen Verkehrsunternehmen Deutschlands – BVG und Hamburger Hochbahn – nur noch emissionsfrei angetriebene Busse ein. Spätestens Anfang des kommenden Jahrzehnts sollen die letzten Dieselbusse in Rente geschickt werden, so das erklärte Ziel der Berliner und Hamburger.

Jetzt schärfen beide Unternehmen gemeinsam den Fokus bei den sozialen Aspekten im Rahmen der Elektrobus-Beschaffung und sind dem Low Emission Vehicle Programme von Electronics Watch beigetreten. Die Nicht-Regierungsorganisation mit Sitz in Amsterdam (Niederlande) unterstützt seit 2015 Beschaffungsverantwortliche bei der Überprüfung von fairen Bedingungen in den Lieferketten der Elektroindustrie.

Künftig setzen BVG und Hochbahn bei ihren Ausschreibungen auf die Unterstützung von Electronics Watch – eine individuelle Beratung durch die Organisation sowie die Nutzung des internationalen Netzwerkes zum unternehmensübergreifenden Wissensaustausch sind weitere Bestandteile der Zusammenarbeit, die zunächst bis 2025 vereinbart ist.

„Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur, auf die Umwelt und das Klima zu achten, sondern auch den Menschen faire Arbeitsbedingungen und Chancengleichheit zu ermöglichen. Mit unserem Engagement rufen wir die Hersteller dazu auf, den Bau ihrer bereits nachhaltigen Elektrobusse noch nachhaltiger zu gestalten und die Lieferketten transparenter zu machen. Für uns ist es selbstverständlich, in diesem Punkt mehr zu tun, als gesetzlich verpflichtend wäre“, so Dr. Rolf Erfurt, Vorstand Betrieb der BVG.

Electronics Watch erstellt regionale Risikoanalysen, die Transparenz darüber schaffen, welchen Risiken Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in bestimmten Ländern und Regionen der Lieferketten ausgesetzt sind. Ein detailliertes Compliance-Monitoring soll Verstöße gegen Sicherheitsstandards und die Rechte von Arbeitnehmerinnen und -nehmern identifizieren und nach Möglichkeit abstellen.

„Gemeinsam mit Electronics Watch schaffen wir noch mehr Transparenz in den Lieferketten unserer E-Busse. Damit wollen wir sicherstellen, dass nicht nur die Emissionen in unserem Betrieb verschwinden, sondern Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wie auch die Arbeitssicherheit in den Lieferketten eingehalten werden“, betont Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der Hochbahn.

Über Electronics Watch:

Die Nicht-Regierungsorganisation hat aktuell 1.533 Mitglieder, von denen 48 direkt und 1.485 über ein Einkaufskonsortium, ein Netzwerk oder eine übergeordnete Stelle angeschlossen sind. Partner sind u.a. die Städte Amsterdam, Barcelona, Kopenhagen, Malmö und Oslo sowie die Verkehrsunternehmen in Barcelona und London. Hinzu kommen zivilgesellschaftliche Organisationen als weltweite Monitoring-Partner – u.a. in Bolivien, Vietnam, Nepal, Indien, Mexiko, Indonesien, Malysia, Thailand und auf den Philippinen.