Flottenumbau: Rostock setzt auf MAN-Elektro- und Biomethanbusse

Zwei MAN Lion’s City 18 E, drei MAN Lion’s City 12 E und zehn Biogasbusse aus der Münchner Busschmiede ersetzen ältere Dieselmodelle in der Flotte der Rostocker Straßenbahn AG (RSAG).

Bis 2035 will die Hansestadt Rostock klimaneutral werden – die MAN-Flottenneuzugänge sollen dazu „einen essentiellen Beitrag leisten“. Erstmals in der RSAG-Geschichte wurden auch Biomethanbusse eingeflottet. (Foto: RSAG)
Bis 2035 will die Hansestadt Rostock klimaneutral werden – die MAN-Flottenneuzugänge sollen dazu „einen essentiellen Beitrag leisten“. Erstmals in der RSAG-Geschichte wurden auch Biomethanbusse eingeflottet. (Foto: RSAG)
Martina Weyh

Klimaneutral bis 2035 – das hat sich die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) als erklärtes Ziel auf die Fahnen geschrieben. Beim Flottenumbau setzt das regionale Verkehrsunternehmen aber nicht nur auf Elektromobilität, sondern hat neben zwei MAN Lion’s City 18 E Gelenkstromern und zwei MAN Lion’s City 12 E Solos erstmals auch zehn Biomethanbusse (vier Gelenk- und sechs Solobusse) des Münchner Herstellers in Betrieb genommen.

„Diese 15 neuen Busse bilden den Auftakt für den langfristen Umbau unserer gesamten Busflotte. Dabei setzen wir auf einen Mix aus Elektroenergie und Biomethan. Die neuen Antriebstechniken ermöglichen einen nahezu klimaneutralen Betrieb und leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Antriebswende in Rostock.“

Details

Das für die MAN-Biomethanbusse benötigte Gas ist zertifiziert und stammt nach RSAG-Angaben aus landwirtschaftlichen Abfällen – die Fahrzeuge weisen laut hanseatischem Verkehrsbetreiber eine ähnliche CO2-Bilanz auf wie seine Elektrobus-Brüder und-schwestern. Gegenüber herkömmlichen Bussen mit Dieselantrieb werde der CO2-Ausstoß um 90 % gesenkt. Tagesumläufe bis zu 400 km sollen möglich sein.

Zudem sind die Biomethan-Busse mit Effizient-Hybrid-Technik ausgestattet. Das bedeutet: Beim Bremsen wird mechanische in elektrische Energie umgewandelt und in einem Super-Cap gespeichert. Diese gespeicherte Energie, die nach Herstellerangaben bis zu 16 % Kraftstoff spart, wird beim Fahrzeughalt genutzt, um das Bordnetz mit Energie zu versorgen und den Anfahrvorgang zu unterstützen.

Die Biogasmodelle sind in der Gelenk-Variante mit 42 Sitz- und 120 Stehplätzen ausgestattet, in der Solo-Ausführung haben 97 Fahrgäste Platz.

Die elektrischen MAN Flottenneuzugänge – drei mit 12- und zwei mit 18 m Länge – sind auf dem Dach mit sechs bzw. acht Batteriepacks à 80 kWh bestückt. Betankt werden die MAN-Stromer über Nacht auf dem RSAG-Busbetriebshof in Rostock-Schmarl mit grünem Strom der Rostocker Stadtwerke. Die Reichweite wird mit 210 km angegeben. Für Fahrgäste stehen im E-Gelenkbus 45 Sitz- & ca. 74 Stehplätze zur Verfügung, im E-Solo sind es 36 Sitz- & ca. 39 Stehplätze.

Außen und innen „echte Hingucker“

Unabhängig vom Antrieb haben alle Varianten der klimafreundlichen MAN-Busse einen barrierefreien Innenraum, alle Türen sind stufenlos begehbar (Absenkmöglichkeit an der Türseite), Klapprampe und Rollstuhlplatz befinden sich an der zweiten Tür – bei den Gelenkvarianten zusätzlich auch an der dritten Tür. Der Fußbodenbelag ist in Laminatoptik ausgeführt. USB-Ladeanschlüsse, Doppel-TFT-Monitore für gut lesbare Fahrgastinformationen, Videoüberwachung, Fahrscheinautomaten der neuesten Generation mit bargeld- und kontaktloser Bezahlung, Regen- und Lichtsensor und für die Sicherheit ein Notbrems- und Abbiegeassistent komplettieren die üppige Ausstattung.