E-Bus-Betrieb in Osnabrück: Drei Schnellladestationen erfolgreich gesetzt

Ladeinfrastruktur für 13 E-Gelenkbusse des Modells VDL Citea SLFA-181 Electric, die ab 2019 eingesetzt werden sollen, steht.

Abladen bei der Ladestation bei Nacht in Osnabrück-Düstrup. (Foto: Schaltbau Refurbishment)
Abladen bei der Ladestation bei Nacht in Osnabrück-Düstrup. (Foto: Schaltbau Refurbishment)
Martina Weyh

Der Osnabrücker Nahverkehr wird elektrisch: Bis ca. 2022 wollen die Stadtwerke Osnabrück das neue Metro Busliniennetz (schnelle, beschleunigte Hauptachsen in die Innenstadt mit einer hohen Taktdichte und komfortablen Bussen) elektrifizieren. Dies umfasst mehr als 60 Elektrogelenkbusse, die ersten 13 Fahrzeuge für die neue Linie M1 liefert der im ersten Los ausgewählte Systemlieferant VDL. Anfang 2019 werden die 13 Gelenk-Elektrobusse des Modells VDL Citea SLFA-181 Electric ihren Betrieb im innerstädtischen Personennahverkehr aufnehmen.

Technische Daten

Die Gesamtlänge der Busse beträgt 18,15 m, die Breite 2,55 m. Die Gesamthöhe liegt einschließlich Pantografen bei 3,49 m, die Innenhöhe im Niederflurteil bei rund 2,42 m. Die Fahrzeuge verfügen über 131 Plätze, davon 45 Sitzplätze, ein Rollstuhlplatz und 85 Stehplätze. Die Aufladung der Batterien erfolgt über einen Pantografen (Stromabnehmer), der auf dem Dach der Busse angebracht ist. Dieser Pantograf erlaubt über einen vierpoligen Kontakt die Nachladung während der Ruhezeit sowie während der Wendezeiten im Fahrbetrieb – im sogenannten „opportunity charging“-Verfahren. Nachts wird der Strom über Ladehauben in der Busabstellhalle auf dem Stadtwerkegelände in die Batterien übertragen. Die Ladeinfrastruktur dafür liefert das Unternehmen Schaltbau Refurbishment.

Schnellladestationen

Die drei im Lieferumfang enthaltenen Schnellladestationen wurden an den Endwenden Osnabrück-Düstrup und Osnabrück-Haste sowie im Betriebshof erfolgreich gesetzt. In Düstrup erfolgte das Abladen mitten in der Nacht, in Haste am frühen Morgen. Dafür war der Einsatz von 300 t-Kränen notwendig, da die Ladestationen jeweils über 50 t wiegen.

Die Stationen in Düstrup und Haste sind mit jeweils zwei Schnellladern und einer Mittelspannungsanbindung inklusive Transformator ausgerüstet. Sie besitzen zudem eine Toilette für die Busfahrer. Die maximale Netto-Nachladezeit der Fahrzeuge beträgt hier zehn Minuten. Geplant ist, die Busse bei jeder Wende nachzuladen; in den Randstunden können gelegentlich Ladungen ausgelassen werden, so die Planung. Grundsätzlich sollen die Fahrzeuge immer im optimalen Ladezustand bewegt werden. Der Anschluss und die Inbetriebsetzung der Anlagen erfolgt in den nächsten Wochen.