VBZ und ViaVan lancieren digitalen Rufbus in Zürich

Im November 2020 startet das 18-monatige On-demand-Pilotprojekt.

Das Angebot deckt die Zürcher Quartiere Altstetten und Albisrieden ab. (Grafik: VBZ)
Das Angebot deckt die Zürcher Quartiere Altstetten und Albisrieden ab. (Grafik: VBZ)
Claus Bünnagel

Unter dem Namen „Pikmi“ lancieren die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) im November 2020 ein 18-monatiges On-demand-Pilotprojekt zum Bedarfsverkehr. Als Partner konnten „Mobility“ als Fahrzeuglieferant sowie „ViaVan“ als Technologie-Anbieter und App-Entwickler gewonnen werden. Das nach­fragegesteuerte Angebotssystem in den Zürcher Quartieren Altstetten und Albisrieden ist vollständig in den ÖV-Zonentarif integriert. Der Betrieb soll zeigen, ob mit einem solchen System zusätzliche Kunden gewonnen werden können und inwiefern sich der öffentliche Verkehr mit neuen Ansätzen effizienter betreiben lässt. 

Dichtes Netz von Haltepunkten und neue Verbindungen

Die Fahrgäste im Betriebsgebiet profitieren von einer besseren Anbindung an die Hauptverkehrslinien des öffentlichen Verkehrs und neuen, direkten Quer­ver­bindungen innerhalb der Quartiere. Die Kleinbusse sind abends buchbar und ver­kehren zwischen einem dichten Netz von Haltepunkten im Testgebiet. 

Fahrt­wünsche mit ähnlicher Richtung werden dabei vom System gebündelt, so dass mit möglichst wenig Fahrzeugen möglichst viele Personen an ihr Ziel gebracht werden können. Damit wollen wir mit attraktiven Verbindungen einen Beitrag zur Erreichung der städtischen Mobilitätsziele leisten. (Pikmi-Projektleiter Silvan Weber) 

Fahrzeuge während des Tages bei Mobility im Einsatz

Das Angebot von Pikmi ist auf die Randstunden täglich von 20 bis 1 Uhr begrenzt, weil in dieser Zeit das fahrplanmäßige ÖV-Angebot reduziert ist. Um die ver­wen­deten Kleinbusse mit fünf Sitzplätzen während des Tages ebenfalls aus­zu­lasten, arbeiten die VBZ als Betreiber von Pikmi mit Mobility als Fahrzeugpartner zusammen. So stehen die Mercedes-Benz Vito ab dem Morgen den Kunden von Mobility zur Verfügung, bevor sie abends von den Fahrdienstmitarbeiter der VBZ übernommen werden und als Pikmi-Fahrzeuge unterwegs sind. 

Mit diesem Projekt gewinnen wir wertvolle Erfahrungen im Bereich der Misch­nutzung unserer Fahr­zeuge. Wir sehen das Potenzial, auf diesem Weg unsere Fahr­zeuge noch besser und rund um die Uhr auslasten zu können. (Adrian Boller, Projektleiter Corporate Development bei Mobility)

Erfahrener Partner für Technologie und App

Die Bereitstellung der Technologie und App für den Pikmi-Service erfolgt durch ViaVan. Dessen intelligenter Algorithmus navigiert die Fahrzeuge ohne festgelegte Linienwege, koordiniert die Fahrtbuchung und ermöglicht die dynamische Echtzeitbündelung der Fahrten. ViaVan und seine Muttergesellschaft Via kooperieren mit über 100 Partnern weltweit bei der Bereitstellung von Mobilitätsangeboten wie dem BerlKönig mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG). Ent­schei­dend für ein gutes Funktionieren des Pikmi-Angebotes ist das Bündeln der ver­schiedenen Fahrt­wünsche mit ähnlicher Fahrtrichtung sowie die entsprechende Disposition der Fahrzeuge. Alle Fahrgäste ohne Smartphone haben die Möglichkeit, Fahrten über den Kunden­dienst telefonisch zu buchen.