16.03.2005
Redaktion (allg.)
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) werteten ihre einstige Omnibusfahrschule und das später daraus resultierende Ausbildungszentrum Ende Februar zur Verkehrsakademie Omnibus auf. „Die in den letzten Jahren entwickelte Produktpalette und das Know-how gehen weit über das Aufgabengebiet einer Omnibusfahrschule hinaus”, begründete BVG-Omnibusdirektor Johannes Müller den Schritt.
Bereits das BVG-Ausbildungszentrum Omnibus machte sich mit seinen eigenen Schulungsprogrammen auch auf dem externen Markt einen guten Namen – weit über die Stadtgrenzen hinaus. Doch längst geht es nicht nur um die Mitarbeiterschulung, sondern „um den Wettbewerb im immer stärkeren Bildungsmarkt“, argumentiert Hans Schimmelpfennig, Leiter der Verkehrsakademie. Er verwies dabei unter anderem auf die EU-Führerschein-Verordnung, bei der es auch „um wahnsinnig viel Geld im Omnibusbereich“ gehe. Außerdem gebe es dadurch einen „riesigen Bildungsaufwand. Wenn wir da mitmischen wollen, dann müssen wir professionell sein“, unterstrich Schimmelpfennig.
Nicht nur zahlreiche Berliner Unternehmen kaufen die Produkte der BVG-Ausbildungsspezialisten. Inzwischen präsentierte sich die junge Akademie an zwei Tagen in Brüssel, um künftig auch EU-weit aktiv werden zu können. „Bereits jetzt vermarkten wir bis zu 80 Prozent der Leistungen“, verdeutlichte Akademie-Chef Schimmelpfennig. Sein erklärtes Ziel: „Wir wollen Marktführer bei der Ausbildung werden!“
Schwerpunkte des Akademieangebotes sind unter anderem Fortbildung in den Grundlagen des Kundendienstes, der Kommunikation und der Führung von Mitarbeitern, der Umgang mit Konflikten (De-Eskalations-Training), die Strategie-Erarbeitung zur Stressbewältigung sowie Organisationsentwicklung. Erstmals in Deutschland startet die Verkehrsakademie im September die Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb. Entwickelt wurden und werden die Produkte von BVG-Praktikern mit fachlich-wissenschaftlicher Unterstützung von Pädagogen, Psychologen und Ingenieuren.
Mit der Verkehrsakademie Omnibus will sich die BVG auch auf dem Aus- und Weiterbildungssektor noch konsequenter als bisher zu einem marktwirtschaftlich orientierten Verkehrsunternehmen profilieren. BVG-Vorstandsmitglied Thomas Necker ist stolz, „dass wir etwas haben, was viele nicht mehr machen: eine Ausbildung von Mitarbeitern im eigenen Haus“. Und da diese gebündelte Leistungskompetenz auch Dritten angeboten werde, sei vor allem auch der nationale und internationale Vertrieb bedeutsam, verdeutlichte Necker.