Marcopolo auf der Busworld

Der brasilianische Hersteller präsentiert auf der Brüsseler Messe den Paradiso 1800 DD der Generation 8 und den Audace 1050 Fuel Cell.

Einer der beiden Stars von Marcopolo auf der Busworld: der Paradiso G8 1800 DD. (Foto: Marcopolo)
Einer der beiden Stars von Marcopolo auf der Busworld: der Paradiso G8 1800 DD. (Foto: Marcopolo)
Claus Bünnagel

Marcopolo zeigt auf der Busworld Europe vom 7. bis 12. Oktober in Brüssel zwei Fahrzeuge des Unternehmens für den internationalen Markt: den Doppeldeckerbus Paradiso 1800 der Generation 8 und den Audace 1050 Fuel Cell.

Ein echter Paradiesvogel

Der Paradiso G8 1800 DD ist bereits optisch auffällig – sein Design wurde mit dem IF Design 2022 ausgezeichnet. Außerdem besitzt er die DNA von Marcopolo mit fließenden Linien sowie einem niedrigen cw-Wert von nur 0,384 und erfüllt strenge internationale Sicherheitsnormen wie die ECE-R66.02-Zertifizierung.

Das auf der Busworld Europe vorgestellte Modell baut auf einem Euro-6-Fahrgestell vom Typ Scania K 500C B6x2*4NI auf. Es ist ausgestattet mit einem Scania-DC13-Motor mit 13 l Hubraum und 500 PS Leistung, Opticruise-Getriebe, Luftfederung und 500-l-Kraftstofftank. Mit einer Länge von 15 m, einer Breite von 2,6 m und einer Höhe von 4,23 m kann der Bus 35 Fahrgäste befördern, 29 Personen in der oberen und sechs in der unteren Etage. Alle Sitze sind Schlafsitze mit individuellen Monitoren und USB-Anschlüssen (Typ A und C). In der unteren Etage sind die Sitze zudem mit einem Massagesystem ausgestattet.

Für den Komfort der Fahrgäste wird das Fahrzeug intern mit Kameras überwacht, verfügt natürlich über eine Klimaanlage und eine Heizung. Im Oberdeck ist es mit einer LED-Innenbeleuchtung, 70-l- Kühlschrank und einem Audio- und Videosystem mit DVD und WLAN ausgerüstet. Im Unterdeck finden sich zwei Toiletten, zwei Kühlschränke – ein 8-l-Kühlschrank für den Fahrer und ein 20-l-Kühlschrank für die Passagiere – sowie ein Wasserspender und Platz für den Transport von Haustieren.

Der Fahrer profitiert vom ERV-System mit Kameras, die die Spiegel ersetzen und den toten Winkel weitestgehend eliminieren, von der Infrarottechnologie, die die Nachtsicht optimiert, vom pneumatischen Isri-Fahrersitz und von der Kabine mit Luft-, Geräusch- und Anti-Panik-System.

Das Fahrzeug verfügt außerdem über passive und aktive Sicherheitssysteme wie ADAS, AEB, LDW und ACC und Voll-LED-Scheinwerfer.

Weg zur Dekarbonisierung

Marcopolo präsentiert in Brüssel zudem den Brennstoffzellenbus Audace 1050 Fuel Cell. Das in Zusammenarbeit mit Sinosynergy und Allenbus entwickelte Fahrzeug wird in der Fabrik des Unternehmens in China hergestellt und ist für den Verkauf in Europa zugelassen. Im Rahmen der Partnerschaft liefert der Brennstoffzellenhersteller Sinosynergy das Kernstück der Brennstoffzellenlösung, einschließlich der Membranen und des Brennstoffzellenantriebs. Das Fahrgestell wird von Allenbus geliefert, einem Hersteller von Nutz-, Elektro- und wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellenfahrzeugen und Fahrgestellen. 

Der wasserstoffbetriebene Audace 1050 bietet Platz für 53 Fahrgäste und hat eine Reichweite von bis zu 600 km. Das Modell kann mit einer Länge von 12,9 m, einer Breite von 2,5 m und einem optionalen Radstand zwischen 6 m und 6,5 m hergestellt werden. Das Fahrzeug verfügt über einen Danfos-Permanentmagnet-Synchronmotor mit einer Nennleistung von 140 kW (Spitze 222 kW) und einem Nenn-/Spitzendrehmoment von 495/720 Nm. Es verfügt außerdem über zwei 160-kW-Brennstoffzellenbatterien vom Typ Sinosynergy G80-001, vier 350-bar-Typ-4-Wasserstofftanks und vier wassergekühlte LFP-Akkupacks von CATL. Außerdem ist er mit einem Vier-Gang-Getriebe vom Typ Eaton AMT, der einzelradaufgehängten Vorderachse ZF RL75E, der angetriebenen Hinterachse ZF AV133, einem hydraulischen Getriebe vom Typ ZF THP90, einem Luftfederungssystem sowie Bremsen von Knorr (mit EBS, ESP, AEB, LDWS) ausgestattet.

Der Audace kann auch mit einem vollelektrischen Antriebsstrangs mit CATL-LFP-Batterien und 423 kWh Kapazität in zwölf Packs sowie einer Reichweite von bis zu 500 km auf Autobahnen und bis zu 600 km in der Stadt geliefert werden.