Fahrermangel gefährdet Existenzen

Fünf Maßnahmen, die eine schnelle Wirkung entfalten könnten, hat der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer jetzt in einem Positionspapier formuliert.

(Grafik: bdo)
(Grafik: bdo)
Martina Weyh

Fahrpersonal dringend gesucht – der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) geht in seinem aktuellen Positionspapier auf die mittlerweile existenzbedrohende Misere für die privaten und mittelständischen Busbetriebe ein. Fünf Vorschläge hat der Branchenverband im Gepäck, mit denen man dem Fahrerpersonalmangel schnell und wirksam entgegensteuern könnte.

Bereits im Oktober letzten Jahres hatte eine bundesweite Umfrage des bdo ergeben, dass bei 85,1 % der deutschen Busunternehmen ein akuter Fahrermangel besteht. Mehr als 95 % zeigten sich damals überzeugt, dass sich das Problem zukünftig weiter verschärfen werde.

67,4 % der befragten Busbetriebe haben kein ausreichendes Fahrpersonal, um ihre Verkehre vollständig gewährleisten oder alle Kundenanfragen bedienen zu können, heißt es im Positionspapier.

Der Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmen (LBO) rechnet allein für Bayern mit derzeit 1.000 offenen, nicht besetzbaren Stellen. Eine erfolgreiche Verkehrswende, geschweige denn Verdoppelung der Fahrgastzahlen im ÖPNV bis 2030 rücke angesichts dieses gravierenden Engpasses in weite Ferne.

Schnelles Handeln täte gut in dieser Situation – deshalb fordert der Branchenverband in seinem Positionspapier

  • Reduktion der Pflichtstunden für den Busführerschein der Klasse D
  • Integration der Berufskraftfahrerqualifikation in die Fahrausbildung
  • Beseitigung der Sprachbarrieren bei der Berufskraftfahrerqualifikation
  • Schnelle und einfache Anerkennung ausländischer Führerscheine
  • Senkung des Mindestalters für Busfahrer

Mit Ausnahme der Reduktion des Mindestalters, für die EU-Regelungen angepasst werden müssten, seien alle vorgesehenen Änderungen in Deutschland kurzfristig rechtlich umsetzbar, heißt es von Verbandsseite.

In Bayern hat die Landesgliederung die Mitglieder des Ausschusses für Wohnen, Bau und Verkehr im Bayerischen Landtag bereits um Unterstützung bei der Umsetzung dieser Punkte gebeten.