Prognose: Preise für Brennstoffzellen sinken bis 2030 um 77 %

Die Kosten für den gesamten Antriebsstrang bei elektrifizierten Nutzfahrzeugen werden sich um mehr als die Hälfte reduzieren.

Die Studie prognostiziert jedoch einen dramatischen Rückgang der Brennstoffzellenpreise bis 2030 aufgrund der Skalierung für Schwerlastfahrzeuge. (Foto: Proton Motor Fuel Cell GmbH)
Die Studie prognostiziert jedoch einen dramatischen Rückgang der Brennstoffzellenpreise bis 2030 aufgrund der Skalierung für Schwerlastfahrzeuge. (Foto: Proton Motor Fuel Cell GmbH)
Claus Bünnagel

Bis 2030 werden die Preise für Brennstoffzellensysteme voraussichtlich nur noch 23 % des Werts von 2019 betragen. Dies geht aus der Prognose des Marktforschungsunternehmens Interact Analysis im jüngsten Bericht Electrified hervor. Er betrachtet die Preisgestaltung und Technologieentwicklung bei Lkw- und Bus-Antriebssträngen in den Märkten Europa und Nordamerika für Hybride, Batterie- und Brennstoffzellenfahrzeuge.

Brennstoffzellensysteme kosten 96.000 US-Dollar

2020 kosteten Brennstoffzellensysteme, die derzeit fast ausschließlich in Bussen zu finden sind, laut Interact Analysis stolze 96.000 US-Dollar. Die Studie prognostiziert jedoch einen dramatischen Rückgang der Brennstoffzellenpreise bis 2030 aufgrund der Skalierung für Schwerlastfahrzeuge. 

Harter Wettbewerb führt zu einem starken Preisverfall. Höhere Produktionsausstöße senken zudem die Kosten. Beispielsweise betrugen sie bei elektrischen Achsen im Jahr 2019 durchschnittlich rund 5.000 US-Dollar. Diese werden bis 2030 auf 1.800 US-Dollar sinken, selbst wenn wir die erwartete höhere Nachfrage von mittelschweren und schweren E-Nutzfahrzeugen in diesem Zeitraum berücksichtigen. Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass die durchschnittlichen Kosten des Antriebsstrangs für einen vollelektrischen mittelschweren oder schweren Lkw von 105.000 US-Dollar im Jahr 2019 auf 50.000 US-Dollar im Jahr 2030 sinken werden. (Jamie Fox, Analyst bei Interact Analysis)

Einnahmen bei elektrifizierten Antrieben steigen

Die Einnahmen aus elektrifizierten Antrieben im Lkw- und Busbereich werden sich von unter 1 Mrd. US-Dollar im Jahr 2020 auf 6,8 Mrd. US-Dollar im Jahr 2025 und dann auf 22,7 Mrd. US-Dollar im Jahr 2030 um das 24-fache erhöhen. Der Akku wird während des gesamten Zeitraums für alle Systeme mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes ausmachen (54 % im Jahr 2025). In der zweiten Hälfte des Prognosezeitraums (zwischen 2025 und 2030) werden voraussichtlich deutlich höhere Umsätze erzielt, da mehr mittelschwere und schwere Nutzfahrzeuge auf den Markt kommen. Sie dazu die hier beigefügten Grafiken von Interact Analysis.