Mission „StasHH”: Konsortium erarbeitet Norm für Brennstoffzellenmodule

Ihm gehören elf Lieferanten von Brennstoffzellenmodulen, neun OEM und fünf Forschungs-, Prüf- und wissenschaftliche Institute an.

Das StasHH-Konsortium plant eine ähnliche Nomenklatur wie bei Batterien mit dem Namen „HH-Typ“ für Brennstoffzellenmodule einzuführen. (Foto: Proton Motor)
Das StasHH-Konsortium plant eine ähnliche Nomenklatur wie bei Batterien mit dem Namen „HH-Typ“ für Brennstoffzellenmodule einzuführen. (Foto: Proton Motor)
Claus Bünnagel

25 Unternehmen und Organisationen aus dem Wasserstoffsektor haben ein Konsortium geschlossen, um erstmals eine europäische Norm für Brennstoffzellenmodule für Schwerlastanwendungen zu erarbeiten, zu entwickeln und zu testen. Dem Konsortium, das den Namen „StasHH“ trägt, gehören elf Lieferanten von Brennstoffzellenmodulen, neun OEM und fünf Forschungs-, Prüf- und wissenschaftliche Institute an. Es will Abmessungen, digitale Schnittstellen sowie Testprotokolle und Sicherheitsanforderungen für Brennstoffzellenmodule vereinheitlichen, die in Schwerlastfahrzeugen und -maschinen wie Gabelstaplern, Bussen, Lkw, Zügen, Schiffen und Baumaschinen montiert oder integriert werden können. Das Konsortium erhält 7,5 Mio. Euro Fördermittel von der Europäischen Union im Rahmen des Gemeinsamen Unternehmens „Brennstoffzellen und Wasserstoff“, um den Einsatz von Brennstoffzellen im Schwerlastsektor in Gang zu bringen. Das Gesamtbudget beträgt 15,2 Mio. Euro. 

Nomenklatur „HH-Typ“

Die Nomenklatur für Batterieabmessungen hat sich im Laufe der Zeit festgelegt und ist nun als „AA-Typ“-Nomenklatur bekannt. Dies hat dazu geführt, dass Batterietechnologien in einer Vielzahl von Anwendungen schnell eingesetzt werden konnten. Das StasHH-Konsortium plant eine ähnliche Nomenklatur mit dem Namen „HH-Typ“ für Brennstoffzellenmodule einzuführen, die das Herzstück jedes Brennstoffzellensystems sind. Sobald ein Konsens zwischen den Lieferanten von Brennstoffzellenmodulen und OEM bei der Norm erreicht ist, konzipieren und entwickeln die Lieferanten standardisierte Module für einzelne Leistungsklassen. Diese werden dann in den Prüfinstituten des Konsortiums getestet, um ihre Schlüsselparameter in Bezug auf die Leistung und Sicherheit zu benchmarken. In der Zwischenzeit wird sich das Konsortium verstärkt für die Förderung der Norm in entsprechenden europäischen und internationalen Regelungen, Kodizes und Plattformen einsetzen, um die weltweite Verabschiedung der Norm zu ermöglichen. 

Mitglieder von StasHH

Das StasHH-Konsortium besteht aus 25 Unternehmen und Organisationen: Alstom Transport, AVL List GmbH, Ballard Power Systems Europe, Centro per gli Studi di Tecnica Navale Cetena, Commissariat à l’Energie Atomique et aux Energies Alternatives, Damen, ElringKlinger Fuelcell Systems Austria GmbH, FCP Fuel Cell Powertrain GmbH, FEV Europe GmbH (unterstützt von FEV Software and Testing Solutions GmbH), Freudenberg FST GmbH, Future Proof Shipping, Hydrogenics GmbH (Tochterunternehmen von Cummins), Intelligent Energy Limited, Nedstack Fuel Cell Technology, Niederländische Organisation für Angewandte Naturwissenschaftliche Forschung (TNO), Nuvera Fuel Cells Europe, Proton Motor Fuel Cell GmbH, Sintef, Solaris Bus & Coach, Symbio, Toyota Motor Europe, VDL Enabling Transport Solutions, VDL Energy Systems, Volvo Construction Equipment (unterstützt von Volvo Technology und Volvo Penta) und WaterstofNet. 

Förderung

Das StasHH-Projekt erhält Mittel aus dem Gemeinsamen Unternehmen „Brennstoffzellen und Wasserstoff 2“. Dieses wird vom EU-Förderprogramm Horizon 2020 Forschung und Innovation, von Hydrogen Europe und Hydrogen Europe Research unterstützt. 

Die Ergebnisse des StasHH-Projektes werden nicht nur zur Förderung des Wettbewerbs unter Brennstoffzellenlieferanten beitragen, sondern sie werden auch das Angebot erweitern und den Einsatz von Brennstoffzellensystemen in Schwerlastantriebssystemen erleichtern. Mit dem auf Schwerlastkraftwagen gelegten Schwerpunkt wird das Projekt eine wesentliche Rolle bei der Erreichung des gemeinsamen Ziels von 100.000 Lkw bis 2030 spielen, das in der gemeinsamen Erklärung von Branchenvertretern letzten Dezember gesetzt wurde. (Bart Biebuyck, Executive Director, Gemeinsames Unternehmen „Brennstoffzellen und Wasserstoff“, FCH JU)