Michelin setzt auf Wasserstoff

Zusammen mit dem Automobilzulieferer Faurecia hat der Reifenhersteller das Joint-Venture Symbio gegründet und vermeldet bereits erste Serienanläufe.

Brennstoffzelle von Symbio. (Foto: Michelin)
Brennstoffzelle von Symbio. (Foto: Michelin)
Claus Bünnagel

2019 gründete Michelin zusammen mit dem Automobilzulieferer Faurecia das Joint-Venture Symbio und investierte 140 Mio. Euro in das neue Gemeinschaftsunternehmen. 2021 startet in Saint-Fons bei Lyon der Bau der größten Fabrik für die Produktion von Brennstoffzellensystemen in Europa. 

Das Joint-Venture vermeldete seit Gründung bereits erste Erfolge in der Originalausrüstung: So wird das „StackPack S“ serienmäßig in zwei wasserstoffbetriebenen Renault-Modellen eingesetzt. Der „Kangoo Z.E Hydrogen“ sowie der „Master Z.E Hydrogen“ rollen seit Oktober 2019 mit Symbio-Komponenten vom Band. Symbio rüstet auch die erste wasserstoffbetriebene Nutzfahrzeugflotte des PSA-Konzerns mit seinem StackPack System aus. Der PSA-Konzern wird 2021 zudem wasserstoffbetriebene Fahrzeuge für Geschäftskunden einführen. 

2025 wird Symbio über eine Produktionskapazität von über 20.000 Brennstoffzellsystemen verfügen. Das junge Unternehmen beschäftigt derzeit 250 Mitarbeiter.

Michelin arbeitet seit mehr als 15 Jahren an der Brennstoffzellentechnologie. Mit unserem Joint-Venture Symbio entwickeln wir zurzeit die vierte Generation. Unser Ziel ist es jetzt, die Produktion zu skalieren, um die Herstellkosten zu senken. Wir kooperieren eng mit Faurecia, um unsere gemeinsame Tochtergesellschaft zu einem führenden Anbieter in diesem Bereich zu machen. Unser Ziel ist es, bis 2030 einen Marktanteil von 12 % und einen Umsatz von 1,5 Mrd. Euro zu erzielen. (Anish K. Taneja, Präsident der Michelin Region Nordeuropa)´

Über Symbio‘s StackPack System“ 

Unter der Markenbezeichnung „Symbio‘s StackPack System“ produziert das Hightechunternehmen Brennstoffzellen mit maßgeschneiderten, vorvalidierten Schlüsselkomponenten an. Drei Systeme für die Implementierung in Elektrofahrzeugen wurden bereits zur Marktreife gebracht. Diese sind in ihren Leistungsbereichen und ihrem Energiebedarf speziell auf verschiedene Fahrzeugkategorien abgestimmt:

  • Die „S“-Version liefert 7 bis 40 kW für den Einsatz in leichten Nutzfahrzeugen und Vans 
  • Die „M“-Version mit 40 bis 80 kW eignet sich für leichte Nutzfahrzeuge, bietet aber mit größerer Kapazität mehr Leistungsreserven für größere Vans, SUV oder Transporter
  • Die „L“-Version ist mit 80 kW bis 0,5 MW und einem Multi-Stack-System für kleinere Lkw und schwere PKW konzipiert