Charge Control C von in-tech: Neue Features

Das Produkt ist vielseitig in AC-Ladesäulen einsetzbar und verfügt über Standardschnittstellen zu Backend-Systemen, UI-Komponenten, Stromzählern und RFID-Geräten.

Die Charge Control C – hier in der Version 300 – wurde nun auch softwareseitig für eichrechtskonforme Ladestationen angepasst. (Foto: in-tech smart charging GmbH)
Die Charge Control C – hier in der Version 300 – wurde nun auch softwareseitig für eichrechtskonforme Ladestationen angepasst. (Foto: in-tech smart charging GmbH)
Claus Bünnagel

Vielseitigkeit ist eine der wesentlichen Eigenschaft des Charge Control C, das Ladevorgangs bei E-Fahrzeugen steuert. Der Hersteller in-tech smart charging GmbH bietet aktuell neue Features für den Controller an, der sich insbesondere auch für den Einsatz in förderfähigen und zukünftig auch in eichrechtskonformen Ladestationen eignet.

Für eichrechtskonforme Ladestationen

Charge Control C ist ein IEC-61851- und ISO-15118-konformer Laderegler, der für den Einsatz in allen Arten von AC-Ladestationen entwickelt wurde. Er steuert Aktoren wie den Verriegelungsmotor der Ladebuchse, Ladestromschaltvorrichtungen und Lüftungsmechanismen selbständig an. Neben der Vielseitigkeit der Hardware besitzt die Software zentrale Eigenschaften.

Neu ist nun, dass die Controller-Lösung softwareseitig für eichrechtskonforme Ladestationen angepasst wurde. Die aufbereitete Dokumentation soll es dem Ladstationshersteller einfach erlauben die notwendige Zertifizierung seiner Ladelösung durchzuführen, um sie dann für den öffentlichen Bereich anbieten zu können. Auch das Lastmanagement zur Regulierung der Leistung zwischen verschiedenen Ladepunkten kann mit dem Charge Control C künftig durchgeführt werden. Weiterhin ist es nun möglich zwischen 3- und 1-phasigem Laden zu wechseln, was bei einem solargeführten Ladevorgang den Eigenverbrauchsanteil signifikant erhöht. Im Falle einer OCPP-Anbindung und für ISO-15118-fähige Fahrzeuge wird das Laden künftig per Plug-and-Charge angeboten werden. All diese Features sind in der Basissoftware bereits enthalten und werden auch für bereits ausgelieferte Ladekontroller als Update zur Verfügung gestellt.

Einsatz von individueller Steuerungssoftware möglich

Charge Control C kommuniziert über Powerline sowohl mit dem Fahrzeug als auch mit der Infrastruktur mit einer Rate von 10 Mbit/s. Dafür nutzt der Kontroller den etablierten HomePlug-Green-PHY-kompatiblen QCA7000-Chip. Das Produkt bietet eine Netzwerkschnittstelle für Backend-Konnektivität mit Fast Ethernet 100 Mbit/s. Das Linux-Yocto-Betriebssystem ermöglicht es Anwendern, das Verhalten der Ladestation anzupassen, indem die eigene Steuerungssoftware rund um den Ladestack geschrieben werden kann. Dafür bietet der Hersteller es seinen Kunden und Partnern an, integrative Arbeiten dauerhaft zu begleiten.

Aktuelle Förderungen des Bunds

Das Bundesverkehrsministerium und die KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau haben zum 24.11.2020 ein Förderprodukt zur Errichtung von Ladestationen für Elektroautos im nicht öffentlich zugänglichen Bereich von Wohngebäuden gestartet. Förderfähig sind die Kosten für den Kaufpreis einer neuen Ladestation sowie die Kosten für Einbau und Anschluss, inklusive aller Installationsarbeiten. Voraussetzung für die Förderung ist, dass der für den Ladevorgang genutzte Strom zu 100 % aus erneuerbaren Energien stammt. Dieser kann über einen entsprechenden Stromliefervertrag und/oder aus Eigenerzeugung vor Ort beispielsweise über eine Photovoltaikanlage bezogen werden.

Voraussetzungen für geförderte Ladestationen

Um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es für Hersteller von Ladestationen daher wichtig, die technischen Voraussetzungen für die Förderung zu erfüllen. Denn förderfähige Ladestationen müssen folgende Kriterien erfüllen:

  • Ladeleistung von genau 11 kW oder mehr
  • Ladebetriebsarten 3 oder 4 nach DIN EN IEC 61851-1
  • 3-phasiger Stromanschluss
  • Sichere digitale, bidirektionale Kommunikationsschnittstelle und Ansteuerung über gängige, standardisierte Kommunikationsprotokolle, um mit anderen Komponenten innerhalb des Energiesystems kommunizieren zu können
  • Über die Ansteuerung muss die Leistung der Ladestation begrenzt oder nach entsprechenden Vorgaben zeitlich verschoben werden können
  • Sichere Software-Update-Fähigkeit für zukünftige technische Entwicklungen sowie neue Funktionen
  • Fähigkeit, auf Vorgaben und Fahrpläne des Leistungs- und Energiemanagementsystems für Netzanschlussleistungsmaximalwerte von berechtigten Stellen zu reagieren
  • Auf Anforderung des Netzbetreibers muss eine Steuerung der Ladestation möglich sein

Charge Control C erfüllt all diese Anforderungen. Mit dem Einsatz des Produkts in ihren Geräten garantierten Hersteller von Ladestationen somit ihren Kunden die Förderfähigkeit und können ihr Geräte auf die von der KfW veröffentlichte Liste förderfähiger Ladestationen setzen lassen. (Thomas Wagner, Geschäftsführer der in-tech smart charging GmbH)

Überblick der Funktionen des Charge Control C

Der Ladecontroller bietet folgende Features und Schnittstellen:

  • Backend-Anbindung über OCPP 1.6
  • Eichrechtsfähige Ladelösungen
  • Plug and Charge für AC-Laden gem. ISO 15118
  • Dynamisches Lastmanagement über OCPP 1.6 smart charging
  • Regelmäßige Software-Updates
  • Frei programmierbar dank offenem Linux auf Yocto-Basis
  • Ver- und Entriegelung sowie Notfallentriegelung des Ladesteckers
  • Einbindung von DC-Fehlerstromsensoren nach IEC 62955 möglich
  • Steuerung von bis zu zwei Ladeschützen für 1-/3-phasiges Laden
  • Temperaturmanagement der Ladestation
  • Zustandsanzeige über konfigurierbare LED-Muster (per 12-V-Output)
  • Kommunikationsschnittstellen: Ethernet, WiFi-/4G-Modem über USB-Adapter oder Zusatzplatine möglich, RFID-Kartenleser, Zähleranbindung über RS 485 und Powerline-Kommunikation für die Backend-Anbindung

Charge Control C ist derzeit in drei verschiedenen Hardwarevarianten erhältlich (Charge Control C 100, 200 und 300), die für unterschiedlich komplexe Ladestationen geeignet sind.

Produktsamples können hier bestellt werden.