„Flickenteppich übertrifft alle Befürchtungen“

Öffnungsszenarien bei Busreisen: bdo kritisiert fehlende Abstimmung der Bundesländer.

So ist die Situation hinsichtlich von Busreiseverboten derzeit in Deutschland. (Grafik: bdo)
So ist die Situation hinsichtlich von Busreiseverboten derzeit in Deutschland. (Grafik: bdo)
Claus Bünnagel

Aufgrund der aus seiner Sicht chaotischen Situation in den Bundesländern hinsichtlich von Öffnungsszenarien bei Busreisen hat der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) in Berlin sein aktuelles Konzept für den Restart der Reisebusbranche vorgelegt. Darin werden konkrete Schutzmaßnahmen für die verschiedenen Phasen einer Busreise – inklusive eines Hygienekonzepts – aufgezeigt. Erarbeitet wurde das Konzept vom bdo-Fachausschuss für Touristik in mehreren Sondersitzungen in den zurückliegenden Wochen.

Anlässlich der Veröffentlichung betont der bdo seinen Ruf nach abgestimmten einheitlichen Rahmenbedingungen. Die stark sinkenden Inzidenzwerte von mittlerweile bundesweit unter 50 erforderten jetzt die einheitliche und abgestimmte Aufhebung der Fahrverbote für Reisebusse. Der Verband regt hierzu einen Runden Tisch mit Vertretern des Bunds und der Bundesländer an. 

bdo: Bundesweit einheitliche Regelung nötig

Vor dem Hintergrund eines erneuten Flickenteppichs mit vielen verschiedenen Regelungen in den 16 Bundesländern appelliert der bdo nachdrücklich, eine bundesweit einheitliche Regelung für die Branche zu schaffen. Nur so sei ein echter Restart möglich, da andernfalls bürokratische Hürden, ein massiver Organisationsaufwand und die Verunsicherung der Kunden die Durchführung von Fahrten praktisch unmöglich machen würden. 

Nach 14 Monaten Coronapandemie und anhaltenden Fahrverboten brauchen und verdienen die Bustouristunternehmen jetzt schnell bundesweit verlässliche Regelungen. Diese sind eine wichtige Voraussetzung dafür, dass der Branchen-Restart – im Interesse von Fahrgästen, Beschäftigten und Unternehmen – sinnvoll und nachhaltig gestaltet werden kann. Wir freuen uns sehr über die Initiativen vieler Bundesländer, die das Startsignal bereits gegeben oder angekündigt haben. Nicht akzeptabel ist für uns jedoch, dass es offensichtlich keine Abstimmung zwischen den Bundesländern gibt. Der nun bestehende Flickenteppich übertrifft all unsere Befürchtungen. Ohne deutschlandweit verlässliche Bedingungen und die damit verbundene Planbarkeit wird es Unternehmen kaum möglich sein, wirklich wieder Fahrten für ihre Kunden anzubieten. (bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard)

„Diskriminierung des Busses“

Zur aktuellen Perspektive der Reisebusbranche ergänzte Christiane Leonard: 

Das Infektionsgeschehen zeigt seit Wochen eine überaus positive Entwicklung auf. Und es ist überdeutlich zu spüren, dass die Menschen in Deutschland wieder reisen wollen. Unser Restart-Konzept bildet die Grundlage dafür. Die ständige Diskriminierung des Busses, der als einziges Verkehrsmittel über Monate mit einem Komplettverbot belegt wurde, muss endlich enden. Es ist Zeit für einen umfassenden Reisebus-Restart in ganz Deutschland.

Das vollständige Restart-Konzept des bdo steht zum Download im Anhang bereit.