Corona: bdo kritisiert Drei-Phasen-Konzept für die Tourismusbranche

Der Bundesverband der Deutschen Omnibusunternehmer hält den gemeinsamen Vorschlag der drei Bundesländer Baden-Württemberg, Niedersachen und NRW weder für „nachvollziehbar noch sachgerecht.“

Ein Gesamtkonzept der Bundesregierung und keine unabgestimmten Vorstöße einzelner Bundesländer, die bei den Bürgern zu weiterer Verunsicherung führen könnten, fordert der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer. (Foto: pixabay)
Ein Gesamtkonzept der Bundesregierung und keine unabgestimmten Vorstöße einzelner Bundesländer, die bei den Bürgern zu weiterer Verunsicherung führen könnten, fordert der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer. (Foto: pixabay)
Martina Weyh

Harsche Kritik vom Branchenverband – der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) hat dem von den Bundesländern Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein- Westfalen vorgeschlagenen Drei-Phasen-Konzept (hier abrufbar) über mögliche Lockerungsschritte aus dem Corona-Shutdown eine Absage erteilt. „Weder nachvollziehbar noch sachgerecht“, urteilt der bdo über das Papier und fordert stattdessen ein schlüssiges bundesweites Gesamtkonzept der Bundesregierung unter Einbindung der Länder und der betroffenen Branchen.

Stein des Anstoßes im Konzeptpapier der Länder – die Einordnung der Bustouristik zusammen mit großen Veranstaltungen in die dritte und letzte Öffnungsphase. Dies sei nicht schlüssig, schreibt der bdo und fordert stattdessen eine gemeinsame Einordnung mit Hotellerie sowie Gastronomie in Stufe 2, da die Busbranche inhaltlich eng mit diesen verbunden sei.

Obwohl der Branchenverband grundsätzlich begrüßt, dass nun immerhin Ideen über mögliche Lockerungsszenarien auf den Tisch kämen, urteilte Hauptgeschäftsführerin bdo-Hauptgeschäftsführerin, Christiane Leonard über das Konzept der drei Bundesländer:

„Den vorliegenden Vorschlag halten wir inhaltlich nicht für schlüssig und sehen es sehr kritisch, dass die Busunternehmen hierbei erneut so weit hintenangestellt werden. Wir können nicht nachvollziehen, dass Reisen von kleinen Gruppen in Bussen – mit zum Teil gerade einmal 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmern – jetzt in einen Topf mit großen öffentlichen Veranstaltungen mit hunderten oder tausenden Gästen geraten sind. Wir gehören gemeinsam mit den wesensverwandten Branchen Hotellerie und Gastronomie in Stufe 2. Als Busbranche unterstützen wir weiterhin alle Maßnahmen, die dem Gesundheitsschutz der Bürgerinnen und Bürger dienen.“

Viele Unternehmen entwickelten bereits entsprechende Konzepte, um Reisen unter den veränderten Bedingungen der Corona-Pandemie anbieten und durchführen zu können.

Ein Flickenteppich von schlimmstenfalls einzelnen Länderregelungen müsse unbedingt vermieden werden, so Leonard.