Bustouristik benachteiligt

Verbände prangern Wettbewerbsverzerrung an
Redaktion (allg.)
Anlässlich des traditionellen Parlamentarischen Abends mit den Tourismuspolitkern des Deutschen Bundestages kritisierten die Branchenvertreter von bdo und RDA die massiven Benachteiligungen der Bustouristik gegenüber dem Luftverkehr und der Bahn. Insbesondere im Vergleich zum Luftverkehr sehen die Verbände eine Reihe gravierender Wettbewerbsnachteile für den Bus. Sie forderten daher die Bundesregierung auf, eine Reihe von Maßnahmen einzuleiten, um die Chancengleichheit im Wettbewerb wieder herzustellen: 1. Die Befreiung von der Kerosinsteuer und der Mehrwertsteuer im grenzüberschreitenden Flugverkehr aufzuheben. Sollten diese Steuervorteile für den Flugverkehr bestehen bleiben, forderten die Verbände als Alternative, die Bustouristik von der Mineralölsteuer und der Mehrwertsteuer im grenzüberschreitenden Busverkehr zu befreien. 2. Die Subventionierung des Flugverkehrs, u.a. in Form reduzierter Start-, Lande- und Abfertigungsgebühren an Low-Cost-Carrier auf Sekundärflughäfen, zu beenden. Die öffentliche Hand ist meist Anteilseigner dieser Flughäfen. 3. Keine Einführung eines reduzierten Mehrwertsteuersatzes auf Bahnreisen im Fernverkehr. 4. Der Finanzierung des Straßenbaus beim Ausbau der Verkehrswege höchste Priorität einräumen. Die Verbände erheben diese Forderungen vor dem Hintergrund einer angespannten wirtschaftlichen Lage der Busunternehmen. Auch wenn für die Bustouristik von Fachleuten langfristig ein positiver Entwicklungstrend vorhergesagt werde, so gingen aktuelle Schätzungen von einem Buchungsrückgang zwischen 12 und 15 Prozent beim Rundreise- und Ferienzielverkehr aus. Neben der allgemeinen Kaufzurückhaltung des Verbrauchers gelten die Wettbewerbsnachteile, insbesondere die Angebote der Billigflieger, als Ursache für diesen Rückgang.