EU-Parlament: Erwerb des Busführerscheins wird einfacher

Wie der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) mitteilt, hat sich das Europäische Parlament in seiner gestrigen (28. Februar) Plenarsitzung zur Novellierung der europäischen Führerscheinrichtlinie für grundlegende Reformen des Führerscheinwesens ausgesprochen.

(Grafik: bdo)
(Grafik: bdo)
Martina Weyh

Das Europäische Parlament folgte damit den vom Bundesverband Deutscher Busunternehmen (bdo) und der International Road Transport Union (IRU) eingebrachten Branchenvorschlägen zur Entbürokratisierung und Erleichterung des Berufszugangs gefolgt.

So soll u.a.  das Mindestalter für Busfahrerinnen und Busfahrer auf 21 Jahre gesenkt werden. Damit wird es künftig leichter, junge Menschen für den Beruf zu gewinnen. Außerdem sollen Qualifikationen von Drittstaatsangehörigen in der Europäischen Union künftig leichter anerkannt werden.

„Die heutige Abstimmung im EU-Parlament ist ein weiterer Meilenstein in den Bemühungen des bdo, den gravierenden Fahrpersonalmangel im Omnibusgewerbe durch bedarfsgerechte Rahmenbedingungen zu entschärfen. Der Richtlinienentwurf sah zunächst keinerlei Verbesserungen für die Busbranche vor. Der nachfolgende Bericht der zuständigen Berichterstatterin enthielt sogar weitere Hürden für den Erwerb des Busführerscheins. Nach intensiven Gesprächen in Berlin und Brüssel konnte nun eine Umkehr hin zu einer praxisgerechten Regelung erzielt werden“, zeigte sich bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard in Berlin hoch erfreut.

Nächste Hürde Trilogverfahren – bdo ist optimistisch

Die neue Führerscheinrichtlinie muss nun noch das Trilogverfahren durchlaufen. Auch wenn dieses nach derzeitigem Kenntnisstand erst in der nächsten Legislaturperiode stattfinden wird, sieht der bdo dem Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens optimistisch entgegen.

„Der Beschluss aus Brüssel bestärkt uns weiter in unseren Reformvorschlägen, auch auf nationaler Ebene gegen den Busfahrpersonalmangel.“

Hier gebe es noch viel zu tun, so die bdo-Hauptgeschäftsführerin, z. B. die notwendige Einführung einer „2 in 1“-Ausbildung. Sonst würden die angekündigte Verkehrswende und die anstehenden Schienenersatzverkehre nach Einschätzung Leonards zur Utopie verkommen.