Banner: Blei-Säure-Batterien ergänzen Lithium-Ionen-Technologie

Die Blei-Säure-Technologie wird als 12-V-Starter- und -Bordnetzbatterie eingesetzt, während Lithium-Ionen-Batterien als Antriebsbatterien fossile Brennstoffe ersetzen.

Recyclingkreislauf bei Banner. (Foto: Banner Batterien)
Recyclingkreislauf bei Banner. (Foto: Banner Batterien)
Claus Bünnagel

Im Bereich der Automobil- und Industriebatterien finden sich unterschiedliche Technologien wieder: Neben den vielerwähnten Lithiumbatterien sind dies Batterien auf Blei-, Nickel- oder Natrium-Basis. Jedes dieser elektrochemischen Systeme hat Eigenschaften, die sie für spezifische Anwendungen qualifizieren. So ist die Blei-Säure-Technologie seit Jahrzehnten bekannt als 12-V-Starter- und -Bordnetzbatterie, während beispielsweise Lithium-Ionen-Batterien als Antriebsbatterien fossile Brennstoffe ersetzen. 

Kombinationen aus 12-V-Starter-, also Blei-Säure-, und Hochvoltantriebsbatterien auf Lithium-Ionen-Basis sind in den aktuellsten Elektro- und Hybridfahrzeugen gängig. Das wird auch in Zukunft so bleiben. (Günter Helmchen, Geschäftsführer der Banner Batterien Deutschland GmbH) 

Lithium-Ionen-Batterien können auch als Starter- und Bordnetzbatterien eingesetzt werden. Die Vorteile der Blei-Säure-Technologie liegen jedoch auf der Hand.

Vorteile von Blei-Säure-Batterien: 

  • Nahezu 100-prozentige Wiederverwertung und umweltschonendes Recycling durch einen geschlossenen Produktkreislauf 
  • Jahrzehntelange Erfahrung im Einsatz sowie in der Erforschung und Weiterentwicklung 
  • Sicherheit in der Anwendung 
  • Einsatz auch als Langzeitentladebatterie im Hobby- und Freizeitbereich
  • Kein Memoryeffekt, kann also unabhängig vom Entladezustand immer wieder aufgeladen werden 

Vorteile von Lithium-Ionen-Akkus: 

  • Höhere Energiedichte, hohe Leistung in relativ kleinem Batteriegehäuse 
  • Bis zu 50 % Gewichtsersparnis im Vergleich zu Blei-Säure-Batterien 
  • Geringe Selbstentladung, auch nach längerer Standzeit hohe Leistung 
  • Hohe Ladeströme und damit kurze Ladevorgänge – aber nur mit speziellen Ladegeräten 
  • Hohe Anzahl möglicher Ladezyklen 
  • Für den Anwender nicht bemerkbarer Memoryeffekt 

Nachteile von Lithium-Ionen-Akkus: 

  • Brandgefahr 
  • Temperaturinstabilität 
  • Hohe Kosten 
  • Verwendung von abbauproblematischen Rohstoffen wie Kobalt und Nickel 
  • Wasserverbrauch in Abbaugebieten wie z.B. in Südamerika 

Auch das Batterierecycling im Bereich der Lithium-Ionen-Technologie hat noch Forschungspotential. Mit heutigen Recyclingverfahren können bei Aktivmaterialien bisher lediglich Kobalt, Nickel und teilweise Mangan wirtschaftlich zurückgewonnen werden. Lithium wird bisher nur in experimentellen Pilotanlagen extrahiert und verbleibt bei bisherigen Anlagen meist in der Schlacke zurück. Allerdings sollte sich dieses Problem in den kommenden Jahren durch neue Verfahren lösen lassen.

Funktionierendes Sammelsystem

Im Gegensatz dazu gibt es bei Blei-Säure-Batterien ein funktionierendes Sammelsystem für Altbatterien. Das aufbereitete Material wird wieder in die Produktionskette von Neuprodukten eingeführt. In Werkstätten und Vertriebsstellen werden neue Akkus ausgegeben und alte in Spezialcontainern bis zur Abholung durch Banner gesammelt und bereits seit Jahrzehnten in den Produktionskreislauf zurückgeführt. Damit erzielt eine Blei-Säure-Batterie die höchste Sammelquote unter allen recycelbaren Gütern am Markt, also auch mehr als Glas und Papier. 

AGM- und EFB-Batterien 

Einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Elektromobilität liefert das österreichische Unternehmen Banner mit seinen AGM (Absorbent Glass Mat)- und EFB (Enhanced Flooded Battery)-Batterien. Denn kein Elektrofahrzeug kommt ohne 12-V-Batterie für die Versorgung des Bordnetzes aus. 

Aktiv leisten wir jedoch mit unseren umweltfreundlichen Start-Stopp-Batterien durch erhebliche Treibstoffeinsparungen einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung, weshalb wir konsequent an der Weiterentwicklung der nächsten Generation der traditionellen Starterbatterie festhalten. Aktuell laufen mehrere Entwicklungsprojekte zur weiteren Effizienzsteigerung der Start-Stopp-Batterien. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, mit optimiertem Zellendesign und diversen konstruktiven Maßnahmen die Leistungsaufnahme und -abgabe zu verbessern. (Günter Helmchen) 

Über Banner Batterien 
Seit 1937 produziert Banner mit Sitz in Leonding (Österreich) Batterien für Fahrzeuge aller Art. Das Familienunternehmen unter der Leitung von Andreas und Thomas Bawart beschäftigt europaweit 805 Mitarbeiter. Es produziert und verkauft über 4 Mio. Starterbatterien jährlich und zählt damit zu den traditionsreichsten und erfahrensten Marken in der Herstellung von Akkumulatoren. Für Banner als eines der modernsten und umweltfreundlichsten Batteriewerke Europas sind Nachhaltigkeit und Umweltschutz essentielle Bestandteile der Unternehmensphilosophie. Das Unternehmen ist zudem Gründungsmitglied des Umweltforum Starterbatterien (UFS) in Österreich und sieht sich als bleiverarbeitender Betrieb in einer besonderen Verantwortung. Forschung und Produktion erfolgen nach höchsten Qualitätsstandards und durch umweltschonende Fertigungsprozesse.
Der Starterbatterieproduzent baut auf einen geschlossenen Produktionskreislauf von der Herstellung bis zum Recycling und auf die ständige Verbesserung und Minimierung bzw. Vermeidung von Umweltbelastungen. Banner Batterien gehören zur Erstausstattung zahlreicher Modelle von Audi, BMW Group, Caterpillar, Jungheinrich, Kässbohrer, Liebherr, Mercedes, Porsche, SEAT, Volvo und VW. In 14 Ländern Europas erfolgt die Händlerbetreuung durch eigene Vertriebsgesellschaften. In über 70 weiteren Staaten Europas, Afrikas und Asiens werden die Produkte über Direktimporteure verkauft.