48-V-Batteriesystem: Akasol startet Serienproduktion

Akarack heißt das neue Seriensystem im Produktportfolio des hessischen Akkuspezialisten.

Skalierbar und flexibel: Das 48-V-Batteriesystem Akarack ist eine hochstandardisierte Lösung u.a. für 48-V-Bordnetze in Nutzfahrzeugen. (Foto: Akasol AG)
Skalierbar und flexibel: Das 48-V-Batteriesystem Akarack ist eine hochstandardisierte Lösung u.a. für 48-V-Bordnetze in Nutzfahrzeugen. (Foto: Akasol AG)
Claus Bünnagel

Akasol hat in seiner Gigafactory 1 am neuen Headquarter in Darmstadt die Serienproduktion des 48-V-Batteriesystems Akarack gestartet. Die kompakte Serienlösung ist somit nicht nur das erste Batteriesystem, das am neuen Standort des Unternehmens vom Band läuft: Mit seinem Produktionsstart läutet der hessische Nfz-Akkuspezialist vor allem aufgrund der Skalierbarkeit und Flexibilität des Systems eine neue Ära für die schnelle und einfache Elektrifizierung von Nutzfahrzeuge ein und erweitert somit ihre Kundenbasis.

Enormes Potenzial

Laut Akasol-CEO Sven Schulz birgt das Batteriesystem ein enormes Potenzial, die Elektrifizierung des Industriemaschinen- und Nutzfahrzeugmarkts noch intensiver als bislang voranzutreiben. 

Das Akarack ist aufgrund seiner Eigenschaften revolutionär – es birgt eine sehr hohe Energie- und Leistungsdichte in Kombination mit seiner flexiblen Skalierbarkeit und ist somit ideal für Anwendungen in einem Leistungsbereich von 5 bis ca. 50 kW. Mit der gespeicherten Energie von 6,6 bis 40 kWh eignet es sich hervorragend sowohl für den Einsatz in Industrie- und Baumaschinen wie z.B. in kleinen Baggern oder Frontladern, aber auch im 48-V-Bordnetz von Nutzfahrzeugen und sogar für kleine Boote. (Schulz)

Werden mehr Leistung als 50 kW oder noch mehr Energie benötigt, dann können die 48-V-Systeme zusätzlich noch parallel betrieben werden.

Drei Batteriemodule

Ein Akarack mit 6,6 kWh Energieinhalt besteht aus insgesamt drei Batteriemodulen. Jedes ist aus zwölf prismatischen Lithium-Ionen-Batterien (NMC) aufgebaut, die in Serie geschaltet sind. Für eine besonders hohe Leistungsfähigkeit können bei Bedarf bis zu sechs Energiespeichermodule an einer der ebenfalls in Serie produzierten Masterboxen (Schutz, Sicherheit und Spannungsüberwachung) zusammengeschlossen werden. 

Robust und kompakt

Das Akarack ist robust und aufgrund seiner kompakten Bauweise im 19“-Format (590 x 448 x 135 mm) sehr einfach in verschiedenste Fahrzeuge zu integrieren. Das Batteriesystem mit 6,6 kWh wiegt insgesamt 56 kg und erfüllt die Schutzklassen IP67 und IP6K9K. Dabei kann das Akarack nach Kundenvorgabe entweder wasser- oder luftgekühlt werden.

In den vergangenen Jahren hat sich der Energieverbrauch bei Lkw auch im Ruhezustand immer weiter erhöht. Während insbesondere die Heizung und Klimaanlage zu den intensiven Stromverbrauchern zählen, benötigen inzwischen aber auch die Datenübermittlung des Fahrzeugs zu Analysezwecken sowie die Handy- und Laptopnutzung viel Energie. (Schulz) 

In konkreten Zahlen gesprochen bedeutet dies: Im Durchschnitt verbrauchen die Systeme in Standzeiten bei laufendem Motor bis zu 4,5 l Sprit pro Stunde. Dies entspricht einem CO 2-Ausstoß pro Fahrzeug von knapp 12 kg/h oder bis zu 21 t pro Jahr. 

Mit Hilfe unseres Akarack ist es nun möglich, sämtliche benötige Energie allein durch das Batteriesystem bereitzustellen, so dass der Motor endlich stillstehen kann. Das Akarack trägt somit nicht nur zur Kosteneffizienz bei, sondern ist gleichzeitig eine ideale Speicherlösung, mit der Akasol nun verstärkt auch in nicht-elektrischen Nutzfahrzeugen zum Schutz von Klima, Umwelt und Gesundheit der Mitmenschen beiträgt. (Schulz)