eMove360°: Brennstoffzelle als Range Extender für Vans und Busse

Proton und Magna rüsten Mercedes Viano zum E-Fahrzeug um.
Kraft der zwei Herzen: Proton und Magna kombinieren einen Batterie-Elektro-Antrieb mit einer Brennstoffzelle als Range Extender und stellten das System in einem Viano 4x4 auf der eMove360 aus. (Foto: J. Reichel)
Kraft der zwei Herzen: Proton und Magna kombinieren einen Batterie-Elektro-Antrieb mit einer Brennstoffzelle als Range Extender und stellten das System in einem Viano 4x4 auf der eMove360 aus. (Foto: J. Reichel)
Johannes Reichel

Ein Projekt der Proton Motor Fuel Cell GmbH mit Sitz in Puchheim und des Zulieferers Magna Steyr AG & Co KG, Graz (Österreich), realisiert auf Basis eines "Mercedes Viano" ein E-Fahrzeug mit batterieelektrischem Antrieb und Brennstoffzelle zur Reichweitenverlängerung. Das System soll vor allem auch für Verteiler-Lkw und Busse adaptierbar sein.

Finalist beim eMove360° Award

Beide Unternehmen haben in Kooperation mit der TU Wien und der österreichischen HyCentA Research GmbH, Graz, einen Kleinbus mit einer Kombination aus batterieelektrischem Antrieb und Brennstoffzelle umgerüstet. Das Fahrzeug vom Typ "MB Viano 4x4" war einer der Finalisten beim eMove360° Award für Elektromobilität und Autonomes Fahren 2017 der Elektromobilitäts-Messe eMove360 in München, die Mitte Oktober zum zweiten Mal unter dieser Bezeichnung stattfand.

Vorteile beider Antriebe kombiniert

Der Umbau hatte zum Ziel, die Vorteile beider Antriebsarten in einem Fahrzeug zu vereinen, sprich ein emissionsfreies Fahrzeug mit längeren Reichweiten zu bauen. Der Viano lasse sich damit schnell tanken und verfüge durch die hohe Energiedichte von H2 über eine große Reichweite sowie entsprechend über eine agile Performance. Darüber hinaus könne man die zunehmend dichte Infrastruktur für elektrisches Laden nutzen. Das 25 Kilowatt starke Brennstoffzellensystem der Marke "HyRange 25" liefere den grundsätzlichen Strombedarf des Fahrzeugs, Leistungsspitzen wie Beschleunigung und höheres Tempo sichert die 15 Kilowattstunden große Batterie ab, beschreibt der Wasserstoffexperte Proton.

Antrieb in kompaktem Design

Das Design des Antriebs ist kompakt gestaltet und nimmt im Fahrzeug nicht mehr als 350 Liter Volumen ein bei einem Gewicht von 190 Kilogramm. Der Verbrauch an H2 liegt laut Hersteller bei 1,5 Kilogramm pro Stunde. Das System sei als modulare Lösung entwickelt worden, um eine breite Anwendbarkeit auf unterschiedlichen Plattformen zu gewährleisten. Beim Betrieb entstehe als einzige Emission eine geringe Menge warmes, sauberes Wasser.