Natrium-Ionen-Batterieproduzenten Tiamat erhält Investition von Stellantis

Tiamat war eines der elf Technologie-Start-ups, die im Jahr 2023 mit dem Stellantis Ventures Award ausgezeichnet wurden.

Tiamat ist spezialisiert auf Natrium-Ionen-Batterien. (Foto: Tiamat)
Tiamat ist spezialisiert auf Natrium-Ionen-Batterien. (Foto: Tiamat)
(erschienen bei VISION mobility von Claus Bünnagel)

Start-up-Finanzierer Stellantis Ventures investiert in den in Frankreich ansässigen Natrium-Ionen-Batterieproduzenten Tiamat, ein Spin-off des französischen Nationalen Zentrums für Wissenschaftliche Forschung (CNRS). Die Natrium-Ionen-Batteriechemie verspricht gesenkte Kosten, hohe Nachhaltigkeit, bessere Leistung bei niedrigen Temperaturen und schnellere Ladefähigkeit. Das Problem der Technologie besteht weiterhin in der geringen Energiedichte und damit einem hohen Systemgewicht. Dagegen werden weder Lithium noch Kobalt benötigt, also teure und im Abbau kritische Materialien, die in herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien verwendet werden. Natrium dagegen ist reichlich verfügbar auf der Erde und leicht abzubauen. Die Natrium-Ionen-Technologie verspricht zudem eine kostengünstigere Energiespeicherung im Vergleich zur heute vorherrschenden NMC-Batterietechnologie und sogar zur günstigeren LFP-Chemie.

Bau einer Natrium-Ionen-Batterieanlage in Frankreich

Tiamat war eines der elf Technologie-Start-ups, die im Jahr 2023 mit dem Stellantis Ventures Award ausgezeichnet wurden, und ist zudem das erste Unternehmen weltweit, das kürzlich die Natrium-Ionen-Technologie in einem elektrifizierten Produkt kommerzialisiert hat. Die Erlöse aus der Finanzierungsrunde, an der auch Stellantis Ventures beteiligt ist, wird das Unternehmen für den Bau einer Natrium-Ionen-Batterieanlage in Frankreich verwenden. Diese ist zunächst für Elektrowerkzeuge und stationäre Speicheranwendungen bestimmt und soll anschließend die Herstellung von Komponenten der zweiten Generation für E-Auto-Anwendungen hochfahren.

Stellantis arbeitet zudem an der Entwicklung anderer alternativer Batterietechnologien, wie z.B. Festkörperbatterien (gemeinsam mit Factorial Energy) und Lithium-Schwefel-Chemie (mit Lyten Inc.).

Über Stellantis Ventures 

Stellantis Ventures wurde mit einer Anfangsinvestition von 300 Mio. Euro gegründet und ist der erste Corporate Venture Fund von Stellantis. Er zielt auf Start-up-Unternehmen in der Früh- und Spätphase ab, die Technologien für den Automobil- und Mobilitätssektor entwickeln.