Barrierefreies Reisen: DTV plädiert für stärkere finanzielle Beteiligung des Bundes
Das Projekt „Reisen für Alle“ wurde 2011 ins Leben gerufen. Durch die Zertifizierung von touristischen Angeboten wird die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ermöglicht und erleichtert, indem sie u.a. bereits vor der Reise erfahren, wie gut die Einrichtungen auf ihre Bedürfnisse vorbereitet sind.
Dauerhafte Finanzierung bislang nicht gesichert
Bis Ende 2023 ist das Deutsche Seminar für Tourismus Berlin e.V. als Projektträger für „Reisen für Alle“ verantwortlich. Danach scheidet der Betreiber aus. Ein neuer wird gerade gesucht. Das Bundeswirtschaftsministerium hat bisher ausgeschlossen, den Betrieb des Siegels „Reisen für Alle“ dauerhaft zu finanzieren.
„Wir fürchten, dass unter diesem Vorzeichen der notwendige Neustart gefährdet ist“, sagt DTV-Geschäftsführer Norbert Kunz. „Wir werden uns als Verband gemeinsam mit unseren Mitgliedern auch weiterhin mit aller Kraft für die Sicherung und Weiterentwicklung des Systems stark machen.“
In einem gemeinsamen Brief an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, den Tourismuskoordinator der Bundesregierung, Dieter Janecek, und die Mitglieder des Tourismusausschusses haben der Deutsche Tourismusverband (DTV) und seine 16 Landestourismusorganisationen für eine noch stärkere Unterstützung von Reisen für Alle" geworben.
„Um das Informations- und Kennzeichnungssystem ‚Reisen für Alle‘ für die Zukunft zu sichern, braucht es eine stärkere finanzielle Unterstützung auch des Bundes.“
Bei einem Siegel von nationaler Bedeutung dürfe es nicht allein dem Markt überlassen werden, ob es Bestand hat. Der Tourismusausschuss des Bundestages tagte am Mittwoch zu diesem Thema. Das Siegel „Reisen für alle“ sei eine verlässliche Qualitätsmarke und müsse es auch unbedingt bleiben, sagte Kunz während der Anhörung.
„Wir sprechen über einen bedeutenden Standortvorteil für das Reiseland Deutschland im internationalen Wettbewerb.“
Verlässliche Reiseinformationen für Menschen mit Handicap
Nach Angaben des DTV ist jeder Zehnte auf barrierefreie Tourismusangebote und verlässliche Informationen angewiesen. Der Branchenverband sieht deshalb auch die Politik in der Pflicht, dass der gerade in Angriff genommene Neustarts des Siegels gelingt.
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