bdo-Konjunkturumfrage: Gegensätzliche Ergebnisse zur Barrierefreiheit

Meist hindern Umbaukosten und Nachfrage an Umgestaltung der Flotten.
Ergebnis der bdo-Umfrage des Monats November: Während im ÖPNV barrierefreie Busse schon verbreitet sind, bleiben sie in der Bustouristik die Ausnahme. (Grafik: bdo)
Ergebnis der bdo-Umfrage des Monats November: Während im ÖPNV barrierefreie Busse schon verbreitet sind, bleiben sie in der Bustouristik die Ausnahme. (Grafik: bdo)
Anja Kiewitt

Busunternehmen mit einem Schwerpunkt im ÖPNV/Linienverkehr setzen laut der November-Konjunkturumfrage des bdo Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer e.V., Berlin, bereits sehr stark auf Barrierefreiheit. Jeder vierte Betrieb hat demnach bereits alle Busse weitgehend auf mobilitätseingeschränkte Menschen angepasst. Bei fast jedem Zweiten sind die meisten der Busse für Menschen mit Beeinträchtigungen geeignet. Weitere 22 Prozent der Befragten haben zumindest einige Busse ihrer Flotte auf spezielle Bedürfnisse ihrer Fahrgäste umgerüstet. Nur vier Prozent argumentieren mit zu hohen Umbaukosten und drei Prozent mit dem fehlenden Bedarf seitens der Kunden, weshalb keine barrierefreien Busse in der Busflotte vorhanden sind.

Weniger Bedarf im Gelegenheitsverkehr

Anders sieht die Lage bei Unternehmen mit Schwerpunkt Bustouristik/Gelegenheitsverkehr aus. Hier können lediglich 18 Prozent aller Unternehmen barrierefreie Busse vorweisen. Nur vier Prozent haben bereits alle ihre Busse auf die Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Menschen umgebaut. Drei Prozent haben die meisten ihrer Busse den speziellen Bedürfnissen angepasst und zwölf Prozent haben zumindest einige Busse innerhalb ihrer Flotte, die für Personen mit Beeinträchtigungen geeignet sind. Nahezu ein Viertel der Unternehmen sieht die hohen Umbaukosten als Hinderungsgrund für die Umgestaltung. Ein Großteil der Busunternehmen (57 Prozent) in der Touristik/Gelegenheitsverkehr hat keine barrierefreien Busse, da seitens der Kunden kein Bedarf bestehe.

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