Ausblick: Stagnation im Öffentlichen Straßenpersonenverkehr
Aufkommen und Leistung im Öffentlichen Straßenpersonenverkehr (ÖSPV) entwickeln sich 2017 weiterhin positiv, aber nicht so dynamisch wie im Vorjahr. Das ist das zentrale Ergebnis der aktuellen „Gleitenden Mittelfristprognose für den Personen- und Güterverkehr - Winter 2016/2017", die das Bundesamt für Güterverkehr in Köln im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur erstellt hat. Konkret sollen Aufkommen und Leistung im ÖSPV demnach im laufenden Jahr um 0,8 beziehungsweise 0,7 Prozent wachsen. Bis 2020 könnte der Zuwachs dann auf 0,4 Prozent pro Jahr für das Aufkommen und 0,1 Prozent pro Jahr für die Verkehrsleistung schrumpfen. Der bestimmende Faktor werde den Forschern zufolge aber weiterhin der Liniennahverkehr sein. Aktuell profitiere er von steigenden Bevölkerungs-, Ausbildungs- und Erwerbstätigenzahlen sowie zunehmenden privaten Konsumausgaben und steigenden Kraftstoffkosten.
Konsolidierung im Fernbusmarkt
Im Linienfernverkehr rechnen die Experten ab 2017 mit einem deutlich geringeren Wachstum, im Fernbusmarkt voraussichtlich um je zwei Prozent bei Aufkommen und Leistung, was nahezu einer Stagnation entspricht. Grund sind den Fachleuten zufolge fortschreitende Konsolidierungstendenzen: Übernahmen und Abgänge von Fernbusanbietern haben 2016 die Anzahl der Anbieter weiter massiv reduziert und den Branchenführer Flixbus gemessen an Fahrplankilometern auf über 90 Prozent Marktanteil anwachsen lassen. Die Folgen sind ein im Vergleich zu den Vorjahren überdurchschnittlicher Rückgang der Hin - und Rückfahrten sowie eine starke Straffung und höhere Auslastung der verbliebenen Angebote. Künftig werden sich wenige Anbieter auf lukrative Strecken konzentrieren, so die Prognose (busplaner berichtete). Bereits für das Jahr 2016 dürfte das Wachstum mit etwa vier Prozent mehr angebotenen Linien im innerdeutschen Verkehr und mit rund acht Prozent mehr wöchentlichen Fahrten geringer ausfallen als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt wird für 2016 eine Steigerung der Fahrgastzahlen um 4,7 Prozent auf rund 24 Millionen prognostiziert.
Rückläufige Tendenz im Gelegenheitsverkehr
Für den Gelegenheitsverkehr dürfte sich der langjährige, mit Ausnahme des Jahres 2014, stagnierende bis rückläufige Trend weiter fortsetzen, geht weiter aus der BAG-Prognose hervor. Voraussichtlich erwartet wird ein leichtes Wachstum im Jahr 2016 von 0,1 beziehungsweise 0, 2 Prozent (Aufkommen und Leistung). Der Gelegenheitsverkehr profitierte hierbei von einer soliden Entwicklung im Bustourismus sowie von dem positiven Trend in der Anzahl der Auszubildenden, die insbesondere für das Segment der Mietbusse in Form von Schülertransporten ein wichtiger Faktor ist. Zukünftig gehen die Forscher hier davon aus, dass sich der langsame Rückgang der Auszubildendenzahlen negativ auswirken wird. Auch im Bereich des Bustourismus wird die Entwicklung mit minus 0,4 Prozent pro Jahr für Aufkommen und Leistung vermutlich leicht negativ ausfallen.
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