Tarifstreit im privaten Omnibusgewerbe

Private Omnibusunternehmer sind unverändert gesprächsbereit – ver.di jetzt am Zug.
Askin Bulut

„Die Forderungen sind absolut unangemessen. Die privaten Omnibusunternehmen stehen schon wegen der explodierenden Dieselpreise unter einem hohen Kostendruck und können sich zusätzliche Belastungen nicht leisten“, kommentierte Eberhard Geiger, Verhandlungsführer des Verbands Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer, die Situation bei den aktuellen Verhandlungen um den Tarif für die Beschäftigten der rund 400 privaten, im WBO organisierten Omnibusunternehmer in Baden-Württemberg.

WBO zufolge lese sich der Forderungskatalog der Gewerkschaft in einer Phase politischer Veränderungen im Land und Bund ohne die notwendige Planungssicherheit für die Unternehmen „wie ein Wunschzettel an den Weihnachtsmann“. Gefordert würden unter anderem“.: 100 Prozent Jahressonderzahlung plus Urlaubsgeld, bezahlte Freistellung für die vom Arbeitnehmer nachzuweisende Berufskraftfahrerqualifizierung, 30 Tage Urlaub für alle – bei einem Lohnanteil an den Betriebskosten im Busverkehr von rund 60 Prozent bedeute dies eine enorme Belastung der Betriebe.

Des Weiteren teilte der Verband mit, dass die Gewerkschaft ver. kurz vor den Feiertagen mit Streiks gedroht und so versucht habe, Druck auf die Omnibusunternehmer auszuüben in der Annahme, „diese wollten nicht im Vorweihnachtsgeschäft das gute Image des Busses bei den Kunden aufs Spiel setzen“, so WBO weiter.

In einem Schreiben an den Verhandlungsführer von ver.di brachte der Verband zum Ausdruck, man müsse nicht zum Verhandlungstisch zurückkehren, weil man ihn nie verlassen habe. Parallelen zu Verhandlungen mit den öffentlichen Verkehrsbetrieben seien für ihn nicht ersichtlich und auch nicht maßgeblich. Nun treffen sich die Tarifparteien am Dienstag, 20. Dezember, zu einer weiteren Verhandlungsrunde in Böblingen.