On-Demand-Projekt KelRide gestartet

BMVI erteilt Förderungsbescheid: Sechs Partner aus Industrie, öffentlicher Hand und Wissenschaft werden im Landkreis Kelheim erstmals in Deutschland eine autonome, wetterfeste und in den ÖPNV integrierte Ridepooling-Lösung bis 2023 starten.

Ziel von KelRide ist die Einführung eines autonomen On-Demand-Ridepooling-Diensts, der direkt in das öffentliche Verkehrsnetz integriert wird und unter allen Wetterbedingungen betrieben werden kann. (Grafik: KelRide)
Ziel von KelRide ist die Einführung eines autonomen On-Demand-Ridepooling-Diensts, der direkt in das öffentliche Verkehrsnetz integriert wird und unter allen Wetterbedingungen betrieben werden kann. (Grafik: KelRide)
Claus Bünnagel

Mit der Übergabe des Förderbescheids am 29. März startet das Forschungs- und Entwicklungsprojekt KelRide nun offiziell. Mit ihm soll das autonome Fahren im Landkreis Kelheim weiterentwickelt werden. Ziel ist die Einführung eines autonomen On-Demand-Ridepooling-Diensts, der direkt in das öffentliche Verkehrsnetz integriert wird und unter allen Wetterbedingungen betrieben werden kann. 

Dazu wird ein bedarfsgerechter Ridepooling-Dienst für den Landkreis etabliert, der mit elektrischen und hochautomatisierten Shuttles arbeitet. Der Dienst wird Teil des ÖPNV im Landkreis Kelheim und auf einer Plattform betrieben, die die branchenführenden Technologien und Erfahrungen der Konsortialpartner in den Bereichen autonome Fahrzeuge, Flottenmanagement und On-Demand-Mobilität in einer modernen Mobilitätslösung integriert. Zudem sollen im Projekt die Planungs- und Prüfprozesse für die zukünftige Begutachtung neuartiger hochautomatisierter Fahrzeuge für den Einsatz im Realbetrieb ab 2023 erarbeitet werden. 

Status Quo des autonomen Fahrens 

Das Projekt KelRide geht zwei der größten Hürden des autonomen Fahrens an: die Fähigkeit von hochautomatisierten Fahrzeugen, unter allen Wetterbedingungen sicher zu operieren, und die effiziente Integration automatisierter Mobilität in das ÖPNV-Netzwerk. 

Derzeit schränken widrige Wetterbedingungen wie z.B. starker Schneefall, Regen oder Nebel hochautomatisierte Mobilitätsangebote noch stark ein. Die hierdurch verursachte Einschränkung in der Verfügbarkeit des Mobilitätsangebotes wird als eine der letzten verbleibenden Herausforderungen angesehen. Das Projekt KelRide soll erstmals die Frage beantworten, inwieweit durch den Einsatz bereits heute verfügbarer Sensortechnologien und hierauf noch zu adaptierender Softwarelösungen zur Fahrzeugsteuerung und zum intelligenten Flottenmanagement eine Allwettertauglichkeit in typischen mitteleuropäischen Wetterverhältnissen erreicht werden kann. 

Darüber hinaus werden mit dem Projekt KelRide erstmals in Deutschland hochautomatisierte Fahrzeuge on demand als moderne Form des ÖPNV intermodal buchbar sein. Bisher wird diese Art von Fahrzeugen üblicherweise in einem Linienbetrieb auf einer festgelegten Route betrieben, während hier ein flächendeckender Betrieb mit dynamisch optimierter Routenführung implementiert wird, der verschiedenste Fahrtzwecke abdecken kann. 

Über das Projekt KelRide 

Das Projekt KelRide läuft bis Ende 2023 und wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen des Aktionsplans „Digitalisierung und Künstliche Intelligenz in der Mobilität“ mit insgesamt rund 10,9 Mio. Euro gefördert. Die Projektträgerschaft übernimmt die Bundesanstalt für Verwaltungsaufgaben (BAV).