Autonomer Stadtbus im Test

Iveco Bus, EasyMile und weitere Partner haben einen im Rahmen des STAR-Projekts entwickelten 12 m langen fahrerlosen Standardbus-Prototyp unter realen Bedingungen auf den Prüfparcour geschickt. – mit guten Ergebnissen.

In Phase zwei soll der autonome 12-m-Bus unter realen Bedingen in der Stadt getestet werden. (Foto: Iveco)
In Phase zwei soll der autonome 12-m-Bus unter realen Bedingen in der Stadt getestet werden. (Foto: Iveco)
Martina Weyh

Seit 2017 arbeiten Iveco Bus, EasyMile, Sector, Transpolis, Isae-Supaero, die Université Gustave Eiffel, Inria und Michelin im Rahmen der STAR- (Rapid Autonomous Transport System) Projekts zusammen an der Entwicklung eines autonomen Standardbus-Prototypen – jetzt hat das 12 m lange Fahrzeug, das bis zu 100 Passagieren Platz bietet, seine Eignung für den autonomen Betrieb auf Schnellbusspuren (BRT) und auf Privatgrundstücken bewiesen.

Erfolgreiche Testphase unter realen Bedingungen

Der große Autonome wurde sowohl auf dem Testgelände von Transpolis als auch auf den eigenen Testgeländen von Iveco Bus und EasyMile ausgiebig auf Herz und Nieren geprüft. Die Tests fanden zu allen Jahreszeiten und unter unterschiedlichsten Witterungsbedingungen statt, um Spitzenleistungen zu erzielen.

„Diese Tests sind eine weitere und notwendige, aber nicht finale Stufe des Projekts, die wir gemeinsam mit unseren Partnern weiter vorantreiben. Die Sicherheits- und Managementfunktionen des Fahrzeugs ermöglichen es uns nun, die nächste Phase zu planen, nämlich die Tests unter Betriebsbedingungen.“ (Stéphane Espinasse, Präsident von Iveco Bus)

Jede Menge Technik an Bord

Das in den Bus eingebaute autonome Fahrsystem (ADS für autonomous driving system) ermöglicht es, an Haltestellen mit einem Abstand von weniger als zehn Zentimetern konstant anzudocken. Dies ist besonders wichtig, da es die Zugänglichkeit, insbesondere für Rollstuhlfahrer, verbessert.

Die vom Bus im selbstfahrenden Modus erreichten Höchstgeschwindigkeiten zeigten, dass die Technologie auch bei 40 km/h gut funktioniert. Weitere Tests ergaben, dass insbesondere die multimodale Lokalisierungstechnologie an Bord auch bei autonomen Geschwindigkeiten über 70 km/h wirksam ist.

Dank der V2X-Fähigkeiten (Vehicle-to-Infrastructure) kann der Bus Ampelphasen vorhersehen – das sorgt für reibungsloses Anhalten und Anfahren sowie einen geringeren Energieverbrauch. Die Präzision beim Manövrieren und Anhalten ermöglicht auch das automatische Parken im Depot.

„Die Technologie für autonomes Fahren bringt eine Reihe von Vorteilen für den Busbetrieb mit sich, von zusätzlicher Sicherheit über optimiertes Parken bis hin zu verbesserten Dienstleistungen für die Fahrgäste an Bord. Gemeinsam freuen wir uns darauf, diese neue innovative Lösung den öffentlichen Verkehrsbetrieben anzubieten.“ (Benoit Perrin, General Manager von EasyMile)

Aktuell bereiten die Projektpartner Phase zwei vor – den Betrieb des Busses in einer Stadt unter realen Bedingungen.

Finanziert wird das Projekt von der französischen Regierung über das FUI-Programm (Fonds Unique Interministériel), der Region Occitanie, der Banque publique d'investissement (Bpifrance), der Region Auvergne-Rhône-Alpes und Grand Lyon métropole.

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