2025 soll das erste autonome Fahrzeug durch Harburgs Straßen rollen: Das haben vhh.mobility (Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein) und IAV (Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr) vereinbart. Dazu haben Deutschlands drittgrößte kommunale Busbetreiberin und IAV als ein führender Entwicklungspartner der Automobilindustrie eine Forschungs- und Entwicklungskooperation beschlossen. Partner für den Bau und die Zulieferung der autonomen Shuttles ist der Fahrzeugentwickler eVersum, ein Pionier auf diesem Gebiet.
Perspektivisch sollen bis zu 20 autonome Shuttles eingesetzt werden
Insgesamt werden im Rahmen der Kooperation fünf Fahrzeuge entwickelt und zugeliefert. Im zweiten Halbjahr 2025 geht planmäßig das erste Fahrzeug mit Sicherheitsfahrer an Bord in den Testbetrieb und wird auf Harburgs Straßen zu sehen sein. In den folgenden Monaten werden alle weiteren Shuttles nach und nach in den Einsatz gehen und ihren Dienst in der Flotte des städtischen On-Demand-Services hvv hop in Hamburg-Harburg aufnehmen. Perspektivisch soll die Zahl der autonomen Fahrzeuge auf bis zu 20 aufgestockt werden.
Stimmen zum neuen Angebot
Dr. Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende in Hamburg: „Gemeinsam mit unseren Partnern leisten wir in Hamburg Pionierarbeit bei der Entwicklung des ÖPNV der Zukunft. Durch die Zusammenarbeit zwischen vhh.mobility, IAV, eVersum, Bund und Stadt gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt, um im Süden Hamburgs eine zusätzliche Säule des öffentlichen Nahverkehrs aufzubauen und zu etablieren. Hamburg ist hier Vorreiter – wir entwickeln das autonome Fahren nicht nur im urbanen Zentrum, sondern auch in den äußeren Stadtteilen weiter und sorgen so dafür, alle Bereiche der Stadt durch moderne, innovative Mobilitätsangebote noch stärker verkehrlich miteinander zu verbinden.“
vhh.mobility-Geschäftsführer Dr. Lorenz Kasch: „Noch ist der Weg für vollkommen autonom fahrende Shuttles als Teil des ÖPNV in Deutschland ein weiter und echte Pionierarbeit.“
eVersum Geschäftsführer Holger Postl: „Basis für die autonomen Shuttles im Projekt ahoi ist das modulare eShuttle von eVersum in der 6,90 m langen Version mit neun Sitzplätzen sowie zusätzlich Platz für einen Rollstuhl oder einen Kinderwagen.“
Pionierarbeit: Autonomes Fahren ohne Sicherheitsfahrer
Die Zielsetzung im Projekt ahoi (der Name steht für Automatisierung des Hamburger On-Demand-Angebots mit Integration in den ÖPNV) ist ein Betrieb der autonomen Fahrzeuge auf dem sogenannten SAE-Level 4, bei dem die Fahrzeuge ihre Fahrgäste ohne Fahrpersonal von A nach B bringen – ein Anwendungsfall, der absolute Pionierarbeit bedeutet und bisher in Deutschland noch nicht realisiert werden konnte. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr unterstützt das Projekt mit rund 18 Mio. Euro.
„Bei Lieferung der Fahrzeuge nehmen wir in der zweiten Phase im Projekt ahoi zunächst den Testbetrieb mit Sicherheitsfahrpersonal an Bord und ohne Fahrgäste auf“, erläutert Lorenz Kasch. „Sobald alle Anforderungen zu unserer Zufriedenheit entwickelt worden sind, öffnen wir in Phase 3 dann planmäßig den Betrieb mit den autonomen Fahrzeugen für unsere Fahrgäste im Bediengebiet Harburg – und dies zusätzlich zu den manuell gesteuerten hvv-hop-Shuttles.“
Harburg perfekt geeignet für Einsatz von On-Demand-Verkehren
Die Basis für den Betrieb mit autonomen Fahrzeugen im Projekt ahoi ist hvv hop, das 2018 als Deutschlands erster suburbaner On-Demand-Service eingeführt wurde und 2019 mit dem Deutschen Mobilitätspreis ausgezeichnet worden ist. hvv hop hat bediengebietsübergreifend bereits über 1,5 Mio. Fahrgäste befördert. Auch in Harburg erfreut sich der On-Demand-Dienst großer Beliebtheit: Seit dem Start im Januar 2023 wurden bereits über 340.000 Fahrgäste an ihr Ziel gebracht.
Als Projektgebiet wurde nach einer sorgfältigen Analyse der Stadtteil Harburg ausgewählt. In dem Stadtgebiet besteht ein umfangreiches Angebot an Verkehrsmitteln wie S-Bahn und Buslinien. Jedoch weist der Stadtteil Bereiche auf, die durch den ÖPNV noch nicht ausreichend erschlossen sind.
„Unter diesen Rahmenbedingungen macht der Einsatz eines flexiblen und innovativen On-Demand-Services Sinn, der Lücken im ÖPNV-Netz schließt, eine Alternative zum privaten Pkw bietet und so noch mehr Menschen an das bestehende Netz im ÖPNV anschließt“, so Kasch. „Wir möchten den Service nun gemeinsam mit unseren Partnern auf das nächste Level heben: hvv hop wird autonom.“
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