Autonomes Fahren: Helsinki testet zwei fahrerlose Minibusse

Französisches Joint Venture Easy Mile liefert Elektrobusse "EZ10".
Anja Kiewitt

Die finnische Hauptstadt Helsinki testet in Kürze zwei fahrerlose Minibusse im normalen Straßenverkehr. Die zwei Elektrobusse "EZ10" des Herstellers Easy Mile, ein Joint Venture des französischen Automobilherstellers Ligier und des Roboterherstellers Robosoft, sind laut einem Bericht des Onlineportals Golem.de komplett ohne Fahrer unterwegs. Sie bringen demnach mit einer Geschwindigkeit von etwa 10 km/h bis zu neun Fahrgäste selbstständig zu ihrem Ziel.

Einsatz als Zubringer denkbar

Das Pilotprojekt startet dem Bericht zufolge zunächst in Helsinkis Stadtteil Hernesaari. Danach sollen sie in Espoo und anschließend in Tampere unterwegs sein. Im Winter werde der Test bis zum Frühjahr unterbrochen. Als Ergänzung zum normalen öffentlichen Nahverkehr könnten die Busse beispielsweise als Zubringer Fahrgäste zur U-Bahnstation bringen, sagte Projektleiter Harri Santamala dem öffentlich-rechtlichen finnischen Yleisradio (Yle). Weil nach finnischem Recht Fahrzeuge keinen Fahrer haben müssen, sei es vergleichsweise einfach gewesen, von der Transportsicherheitsbehörde Trafi eine Genehmigung für das Projekt zu bekommen.

Projekt kein Einzelfall

Einen EZ10 hatte Helsinkis Nachbarstadt Vantaa bereits im vergangenen Jahr eingesetzt, schreibt Golem.de. Wie busplaner berichtete, hat Local Motors im Juni einen ähnlichen Feldversuch mit dem Kleinbus "Olli" aus dem 3D-Drucker in National Harbor im US-Bundesstaat Maryland gestartet. Berlin plant Anfang kommenden Jahres einen Test mit dem fahrerlosen Bus.