Busworld Kortrijk 2017: Temsa setzt auf E-Busse und autonomes Fahren

Premiere feierten zudem der Reisebus "MD9" und der Schulbus "LD SB Plus".
Auf der Busworld stellte Temsa auf einem 1.120 Quadratmeter großen Messestand insgesamt sieben Fahrzeuge aus, darunter den E-Plug-in-Prototyp Avenue Electron (im Bild). (Foto: Temsa)
Auf der Busworld stellte Temsa auf einem 1.120 Quadratmeter großen Messestand insgesamt sieben Fahrzeuge aus, darunter den E-Plug-in-Prototyp Avenue Electron (im Bild). (Foto: Temsa)
Anja Kiewitt

Der türkische Bushersteller Temsa Global A.Ş., Adana, hat auf der diesjährigen Busworld Europe im belgischen Kortrijk (busplaner berichtete) zwei neue Produkte vorgestellt. Premiere feierten der Reisebus "MD9" und der Schulbus "LD SB Plus". Ab 2020 will das Unternehmen im Bereich Stadtbus/Midibus nur noch elektrische Antriebe anbieten, sagte Marketingchef Mert Umut Özkaynak im Rahmen einer Pressekonferenz. 2030 sollen auch alle Reisebusse elektrisch angetrieben werden. 2019 soll außerdem ein autonomes Fahrzeug auf dem konzerneigenen Campus in Betrieb gehen. In Kortrijk stellte Temsa bereits den E-Plug-in-Prototyp „Avenue Electron“ vor. Marktstart dafür ist – wie für die beiden weiteren geplanten E-Busse „MD9 ElectriCITY“ und „Avenue EV“ mit Opportunity Charging – das Jahr 2019. Außerdem wurde die Telematikplattform „Fleetic“ präsentiert, die Temsa zusammen mit dem türkischen Unternehmen STM entwickelt hat. Ziel ist es, auf Basis von Echtzeit-Daten eine vorausschauende Wartung der Busse anzubieten.

2018 wird Temsa 50 Jahre alt

Im kommenden Jahr feiert das Unternehmen darüber hinaus sein 50. Jubiläum. Derzeit beschäftigt Temsa insgesamt 1.650 Mitarbeiter. Jährlich laufen im Werk Adana 4.500 Busse vom Band. Sie fahren aktuell in 66 Ländern, den Vertrieb konzentriert Temsa auf 20 Nationen. Im türkischen Busmarkt ist Temsa seit drei Jahren eigenen Angaben zufolge Marktführer. Allein in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres war demnach fast jeder dritte in der Türkei verkaufte Bus von Temsa (1.055 von rund 3.400). Im Coach-Segment für Überlandbusse verfüge das Unternehmen über einen Anteil von 29, im sogenannten Mehrzweckbusmarkt über 23, im City-Markt über 15 und bei Midibussen über 37 Prozent. Beim Export rechnet der Hersteller 2017 mit einem Plus von 43 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 185 Millionen US-Dollar (umgerechnet etwa 159,4 Millionen Euro). In Deutschland ist Temsa derzeit mit drei Produkten vertreten, der Marktanteil liegt nach Unternehmensangaben bei etwa 2,9 Prozent (Stand 2016).