Brandenburg: Automatisierter Kleinbus geht auf (Probe-)Strecke

Grünes Licht von der DEKRA – nach umfänglichen technischen Tests wurde der selbstfahrende EasyMile-Bus zum Probebetrieb auf die Straßen von Wusterhausen/Dosse entlassen.

Im kleinen Robo-Bus ist für alle Eventualitäten immer ein Sicherheitsfahrer mit an Bord. (Foto: Dekra)
Im kleinen Robo-Bus ist für alle Eventualitäten immer ein Sicherheitsfahrer mit an Bord. (Foto: Dekra)
Martina Weyh

Startschuss für den ersten autonom fahrenden E-Bus in Brandenburg – in Wusterhausen/Dosse im Landkreis Ostprignitz-Ruppin hat jetzt der Probebetrieb begonnen. In der knapp 6.000 Einwohner zählenden Gemeinde pendelt die zweite Generation des EasyMile EZ10 ab sofort zwischen Bahnhof, Ortsmitte und einem Verbrauchermarkt. Der kleine E-Selbstfahrer des französischen Herstellers Ligier ist mit sechs Sitzplätzen ausgestattet und kann bis zu 15 km/h schnell fahren.  

Beteiligt am vom Bundesverkehrsministerium geförderten Forschungsprojekt zu automatisierten ÖPNV im ländlichen Raum sind neben der Ostprignitz-Ruppiner Personennahverkehrsgesellschaft (ORP) auch die Regionale Entwicklungsgesellschaft Nordwestbrandenburg sowie die Technischen Universitäten Berlin und Dresden. Für die umfänglichen Tests und Prüfungen zur Einzelbetriebserlaubnis des Fahrzeuges und der Streckenzulassung wurde die DEKRA Technology Center (DTC) in Klettwitz mit an Bord geholt.

Die DEKRA prüfte neben üblichen technischen Fahrzeugparametern in Bezug auf Bremsen, Lenkung, lichttechnischen Einrichtungen und Höchstgeschwindigkeit auch die Besonderheiten für automatisiert fahrende Fahrzeuge in umfangreichen Testfolgen. Die zusätzliche Sensorik am Fahrzeug für den automatisierten Betrieb sowie die Anforderungen an die manuelle Steuerung wurden intensiv inspiziert und in groß angelegten „Verhaltenstests“ im automatisierten Betrieb unter anderem hinsichtlich der Erkennung anderer Verkehrsteilnehmer und der Infrastruktur untersucht.

Auch wenn die Steuerung des autonomen EasyMile auf der vorab einprogrammierten Strecke in der Regel automatisiert abläuft, ist für die maximale Sicherheit der Fahrgäste immer ein Sicherheitsfahrer mit an Bord, der im Fall des Falles jederzeit manuell eingreifen kann. Die Fahrt im kleinen Robo-Bus ist kostenlos.