Förderprogramm aufgestockt: „Aktion Abbiege-Assistent“ geht in die nächste Runde

Das Bundesverkehrsministerium wird das Förderprogramm für Abbiege-Assistenzsysteme um weitere 5 Mio. Euro erhöhen, neue Anträge können ab 19. Juni gestellt werden.

Startschuss für die Beantragung von Fördergeldern für die Nachrüstung mit einem Abbiegeassistenten ist der 19. Juni. (Foto: BMVI)
Startschuss für die Beantragung von Fördergeldern für die Nachrüstung mit einem Abbiegeassistenten ist der 19. Juni. (Foto: BMVI)
Martina Weyh

Das Bundesverkehrsministerium (BMVI) hat reagiert. Nachdem das erste Förderprogramm in Höhe von 5 Mio Euro für eine freiwillige Aus- und Nachrüstung von Bussen und LKW mit Abbiege-Assistenzsystemen Ende Januar 2019 nach nur vier Tagen geschlossen werden musste, da das Volumen bereits ausgeschöpft war, wurden nun weitere 5 Mio Euro nachgelegt. Ab 19. Juni, 9:00 Uhr ist eine erneute Antragstellung auf: https://antrag-gbbmvi.bund.de/ möglich.

Erst kürzlich haben die Hersteller Brigade, Axion, Continental, MEKRAtronics, Wüllhorst, Mobileye, Dometic, LUIS Technology und Carawarn/Truckwarn ihre Abbiege-Assistenzsysteme auf einer Veranstaltung der KRAVAG in Hamburg mit Beteiligung des privaten Bus- und Transportgewerbes praktisch demonstriert.

Drei Hersteller (LUIS Technology, Wüllhorst und Carawarn/Truckwarn) sind bereits im Besitz einer Allgemeinen Betriebserlaubnis (ABE) für ihr System, die als Voraussetzung für die Förderung gilt. Axion, Continental, Mobileye und MEKRAtronics erwarten eine zeitnahe Erteilung. Auch für Dometic und Brigade soll eine ABE noch in diesem Jahr vorliegen.

Verschiedene Ansätze zur Erkennung von Objekten

Bei den einzelnen Herstellern unterscheiden sich die technischen Ansätze zur Objekterkennung und die Ausgestaltung der Mensch-Maschine-Kommunikation zur Unterstützung des Fahrers beim Rechtsabbiegen. Je nach Hersteller erfolgt die Objekterkennung per Ultraschall, Radar, optische Sensoren oder über eine Kombination der verschiedenen Techniken. Zum Teil werden die Systeme über die Betätigung des Blinkers oder durch Lenkeinschlag aktiviert. Zudem ist bei einigen Herstellern eine Kamera-Monitor-Anlage ins System integriert. In der Regel wird die Warnung vor Radfahrern und Fußgängern optisch und akustisch vorgenommen.

Der Einbau von Sensoren an den Seiten von Bussen sei weitgehend unproblematisch, hieß es bei der Veranstaltung. Die Systemkosten wurden auf ungefähr 600 bis 1.800 Euro veranschlagt, zusammen mit einem geschätzten Einbauaufwand von 6 bis 10 Arbeitsstunden ergeben sich damit Gesamtkosten von etwa 1.000 bis 2.500 Euro pro Fahrzeug.