Abgasnorm: EU-Kommission plant lasche Euro-7-Regeln
Die Europäische Kommission will nach Medienberichten vor dem Hintergrund der Energie- und Wirtschaftskrise offenbar eine weit laxere Regelung zur Euro-7-Norm anstreben, als ursprünglich angenommen. Wie die Süddeutsche Zeitung aus dem vorliegenden Entwurf der Verordnung, die wohl 2025 die Euro-6-Regelung ablösen soll, berichtet, würde sich für Benzinmotoren nichts, für Diesel-Maschinen nur wenig ändern, die weniger Stickoxide emmittieren dürften. Allerdings will die EU-Regierung laut dem Entwurf die Testverfahren strenger gestalten. Und deutlich rigidere Vorgaben sind auch für Lkw und Busse geplant.
Begründet wird die milde Verordnung mit der schwierigen wirtschaftlichen Lage und den stark gestiegenen Rohstoffkosten in der Automobilbranche. Darüber hinaus verweist die Behörde auf die Notwendigkeit zum Umstieg auf Elektroantriebe, die durch den von der EU fixierten Verbrennerausstieg bis 2035 forciert würde.
CSU-Politiker: Kostspielige Investitionen
Allerdings müssen vor Inkrafttreten noch der EU-Ministerrat sowie das EU-Parlament über die Pläne beraten. Der CSU geht sogar die lasche Regelung schon wieder zu weit. Der EU-Abgeordnete der EVP-Fraktion Markus Ferber (CSU) erklärte laut SZ, die "verschärften Abgasnormen machen das Auslaufmodell Verbrennungsmotor in seiner Gnadenphase zur kostspieligen Investition". Er hält das Timing für schlecht, die Preise für Autos und vor allem Lkw und Busse würden dadurch weiter erhöht.
Dagegen bezeichnete die Brüsseler Umwelt-Dachorganisation T&E die Pläne als "Skandal" und kritisierte, die Kommission würde mit dem laschen Vorschlag die Empfehlungen ihres eigenen Expertengremiums ignorieren. Nach der Prognose der NGO könnten bis 2035 noch 100 Millionen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor auf den Markt kommen.
"Die Autoindustrie hat Euro 7 heftig bekämpft und dabei eine Vielzahl schmutziger Tricks benutzt, um Entscheider zu beeinflussen. Nun hat die Kommission diesen Forderungen nachgegeben", moniert T&E-Sprecherin Anna Krajinska.
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