Bahn kann mit 19 Euro-Angeboten gegen Fernbusse punkten

Das Nachfragewachstum des Bahnfernverkehrs und letztendlich auch der Umsatz könnten erheblich höher sein für die Berliner Deutsche Bahn AG (DB), gäbe es die Fernbus-Konkurrenz nicht. Das geht aus der kürzlich veröffentlichten Studie „MobilitätsTrends 2016“ hervor. Jährlich befragt der Nürnberger Marktforschungsdienstleister Rogator AG dazu rund 4.500 Personen ab 18 Jahren im D-A-CH-Gebiet.

Fernbus: 25 Euro für 300 Kilometer

Im Wettbewerb mit den günstigen Fernbussen vermarktet die Bahn bereits seit Mitte 2015 verstärkt günstige Sparpreise ab 19 Euro pro Strecke. In Kombination mit der BahnCard ergeben sich nach der Untersuchung für eine Bahnfahrt mittlerer Strecke (400 Kilometer) Preise von etwa 14 Euro beziehungsweise umgerechnet 3,5 Cent pro Kilometer. In diesem Fall werden laut Rogator nicht nur die Kosten des Pkw deutlich unterschritten, sondern teilweise auch die Preise der Fernbusanbieter. Zum Vergleich: Der Mittelwert für preisgünstiges Reisen mit dem Fernlinienbus (300 Kilometer) beträgt in Deutschland unverändert rund 25 Euro pro Strecke, geht aus der Studie hervor.

Bahn kann zielgerichtet reagieren

Gerade weil Sparpreise nicht flächendeckend und mit begrenzter Verfügbarkeit angeboten werden, kann die DB mit diesem Angebot zielgerichtet auf Konkurrenz reagieren, so die Studienmacher. Interessantes Detail: Obwohl es sich weiteren Studien zufolge bei Fernbusfahrten vor allem um von der Bahn verlagerte Reisen handelt, wachsen sowohl im Bahnfernverkehr als auch bei Fernlinienbussen die Fahrgastzahlen.