Aggressivität der Schüler nach dem Unterricht wird unterschätzt

Der LBO weist auf das riskante Verhalten der Schüler nach dem Unterricht hin.
Redaktion (allg.)
Der Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmen e.V. (LBO) nahm kürzlich Stellung zum ADAC-Schulbus-Check: Mit einem Anteil von nur vier Prozent am gesamten Unfallgeschehen im Straßenverkehr in Deutschland sei der Omnibus für den Schulweg sicherer als das Fahrrad (50 Prozent), der Pkw (17 Prozent), ein Fußmarsch (neun Prozent) oder Fahrten mit motorisierten Zweirädern (sieben Prozent). Dies belegen nach Angaben des LBO die amtlichen Unfallstatistiken der gesetzlichen Unfallversicherer sowie des Statistischen Bundesamtes. Es gebe deshalb keinen Grund zur Hysterie. Schlagzeilen wie „Lebensgefahr für Kinder in Schulbussen“ oder „Tatort Schulbus“ seien eine unverantwortliche Panikmache. Dennoch sieht auch der LBO, dass die vom ADAC festgestellten Probleme im Schulbusverkehr, die teilweise auf zu geringe Fahrzeugkapazitäten zurückzuführen sind, ernst genommen werden müssen. Der LBO fordert daher die Wiederherstellung einer ausreichenden Finanzierung für den Schüler- und Ausbildungsverkehr. Bei der Sicherheit im Schulbusverkehr spiele auch die Verkehrserziehung der Schüler eine wichtige Rolle, die häufig unterschätzt werde, so der LBO. Laut Angaben des Bundesverbands der Unfallkassen waren bei den Schulbusunfällen zwischen 2001 und 2005 zu 45 Prozent andere Mitschüler und zu 21 Prozent die Unfallopfer selbst unfallauslösend. Ebenfalls unterschätzt würden rangeleibedingte Verletzungen: So waren fast 30 Prozent der Unfälle während des Aufenthalts im Schulbus auf Rangeleien oder Raufereien zurückzuführen. Vor allem nach dem Unterricht sei das Aggressionspotenzial erhöht. Nach Schulschluss passierten mehr als 70 Prozent aller raufereibedingten Unfälle. Der Einsatz von Schulbusbegleitern oder Schulweghelfern könne hier ein wichtiger Lösungsansatz sein.