Blaue Plakette: bdo befürchtet Einfahrverbote für Euro 5-Busse

Vier von fünf Bussen privater Unternehmer laut Verband betroffen.
Anja Kiewitt

Vier von fünf Bussen privater Unternehmen erfüllen nach Zahlen des Kraftfahrzeugbundesamts (KBA) derzeit nicht die Abgasnorm Euro 6 und dürften damit künftig keine deutschen Innenstädte mehr anfahren, sofern die neue Umweltzonenverordnung in Kraft treten sollte, die derzeit diskutiert wird. Das teilt der bdo Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer e.V., Berlin, mit.

Auch Euro 5-Busse mit SCR betroffen

Die Einführung einer "Blauen Plakette", wie sie die aktuellen Pläne vorsehen, würde auch Euro 5-Busse mit SCR-Nachbehandlung sowie Busse mit der Abgasnorm EEV aus den Innenstadtbereichen aussperren, in die die mittelständischen Busunternehmer laut einer Umfrage unter Mitgliedern der Landesverbände des bdo in den vergangenen Jahren Milliarden investiert haben.

Busse als Lösung, nicht Teil des Problems

Wolfgang Steinbrück, Präsident des bdo, fordert nun, dass die bereits gekauften Busse in den gesetzlichen Fristen abgeschrieben werden. Immerhin mehr als 1,5 Milliarden Euro hätten die Unternehmen in den letzten drei Jahren bereits in Busse der Euroklasse 6 investiert. Der Verbandschef betont: „Statt Busse mit immer mehr Restriktionen zu belegen, sollten deutschlandweit größere Anstrengungen unternommen werden, um den Anteil des motorisierten Individualverkehrs zu senken. Busse sind nicht Teil des Problems, sondern die Lösung für Herausforderungen im Bereich Klima und Umwelt.“