Risiko Busdiebstahl
PRÄVENTION UND KRISENMANAGEMENT
Auch zu Beginn dieses Jahres ist die Situation unverändert: Es werden immer wieder Reisebusse gestohlen, zuletzt ein Fall Mitte Februar. Bereits seit Anfang 2017 hat sich aber etwas grundlegend geändert: Deutsche Busse werden weniger in europäischen Hauptstädten oder beliebten Ferienregionen gestohlen, sondern direkt von den Betriebshöfen der Busbetriebe.
Innerhalb der letzten zwölf Monate sind alleine 13 Fälle gestohlener Reisebusse bekannt geworden, bei denen es sich vor allem um Setra der 500er-HD-Serie und Mercedes-Benz Tourismo gehandelt hat. Alle gestohlenen Busse waren jünger als zwei Jahre. Auch im Januar und Fe-bruar gab es erneut Diebstähle eines Mercedes Tourismo und eines Setra S 515 HD von deutschen Betriebshöfen in Nordrhein-Westfalen. Nach Erkenntnissen der Polizei gehen die Diebstähle auf eine schon länger agierende Tätergruppe mit Hintergrund Südeuropa/Balkan zurück. Durch Ausspähen von Betriebshöfen bzw. Internetrecherchen planen die Kriminellen ihre Tat teils über mehrere Wochen. Oft wird das Fahrzeug in jenem engen Zeitfenster gestohlen, wenn es in der Halle bzw. auf dem Betriebsgelände parkt.
Das Vorgehen ist meist ähnlich. Die Täter brechen in der Nacht durch eine Seitentür oder ein Fenster in das Betriebsgebäude ein. Anschließend werden die Fahrzeugschlüssel gesucht und entwendet – wobei häufig einfache Schlüsselkästen aufgebrochen, teils auch aus der Wand herausgerissen werden. In einigen Fällen wurde die Elektrik der Hallentore außer Kraft gesetzt, um diese manuell zu öffnen. Den Bus dann letztlich wegzufahren, ist das Leichteste für die Täter.
Derzeit stellt es sich so dar, dass viele der gestohlenen Busse erst einmal Richtung Niederlande unterwegs sind. In einer unauffälligen und abgeschirmten Halle werden die Fahrzeuge umgestaltet, mit anderen – ebenfalls gestohlenen – Kennzeichen versehen und dann vermutlich über niederländische Häfen abtransportiert.
GPS-Ortungsgeräte
Obwohl es keinen 100-prozentigen Schutz gegen den Diebstahl eines Omnibusses gibt, ist der Einsatz eines GPS-Ortungsgeräts zur Wiederauffindung des Fahrzeugs dringend anzuraten. Wichtig dabei ist die verwendete Technologie. Aktive Systeme wie klassische Navigations- und Ortungssysteme sind immer online und können von den Tätern leicht lokalisiert werden. Auch z.B. das verbaute Fleetboard ist den Tätern längst gut bekannt. In allen bekannten Fällen, bei denen solche aktiven Komponenten eingesetzt waren, haben diese keinen Erfolg gebracht. Die Busse werden nach dem Diebstahl – meist 30 bis 60 Minuten vom Diebstahlort entfernt – auf einen Rastplatz gefahren. Hier kümmern sich die Diebe um die Deaktivierung bzw. Entfernung der Ortungssysteme. An dieser Stelle verliert sich dann in vielen Fällen die Spur des Fahrzeugs.
Es ist daher unbedingt darauf zu achten, eine sogenannte passive Technologie einzusetzen, die nicht dauerhaft online ist. Ein solches System ist für ca. 250 Euro und monatliche Lizenzkosten von 5 Euro zu erhalten und für alle Reisebusse mit einem Wert von mehr als 150.000 Euro zu empfehlen.
Der auf den Busbereich spezialisierte Versicherungsmakler Dittmeier hat exklusiv für seine Kunden – unter Beteiligung der Versicherungswirtschaft – eine Lösung gefunden. Diese neuartige Technologie ermöglicht auch eine Ortung innerhalb von Gebäuden und Containern. Ein europaweit tätiges Ermittlernetzwerk ist ebenfalls angeschlossen.
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Schneller Fahndungserfolg
Im vergangenen September wurden an einem Sonntag um Mitternacht zwei Setra-Reisebusse vom Betriebshof des Unternehmens Musshoff Touristik in Lippstadt entwendet. Bei den Fahrzeugen handelte es sich um einen S 516 HD und einen S 517 HD mit Erstzulassung im März 2015 bzw. aktuell im September 2017. Als das Fehlen morgens bemerkt wurde und die Polizei sich um das Aufnehmen der Anzeige am Tatort kümmerte, aktivierte Dittmeier sein Ermittlungsnetzwerk und begann mit der Ortung des in einem Bus eingesetzten passiven GPS-Systems. Als sich die GPS-Box später mit dem aktuellen Standort meldete, konnte der Suchradius bereits rund 2 km um ein Gewerbegebiet in den Niederlanden eingeschränkt werden.
Direkt danach machte sich ein Ermittler direkt auf den Weg dorthin und begann vor Ort mit spezieller, hochmoderner Technik, das Signal so weit einzuschränken, dass der konkrete Standort der Fahrzeuge bestimmt werden konnte. Als nur rund 24 Stunden nach dem Diebstahl der Zugriff bei einer Halle erfolgte, konnten die beiden gestohlenen Reisebusse sichergestellt werden. Schlüssel eines Reisebusses dürfen unter keinen Umständen im Bus stecken gelassen werden. Auch Schlüssel in einem einfach montierten Schlüsselkasten stellen für Täter kein Hindernis dar. Empfehlenswert ist daher die Anschaffung eines Schlüsseltresors mit einem Gewicht von mehr als 250 kg für ca. 1.500 Euro. Er sollte zusätzlich an Boden oder Wand verschraubt und mit einem elektronischen Zahlenschloss gesichert sein.
Expertentipps:
Legen Sie zu allen Bussen „Steckbriefe“ an mit Fotos von allen Seiten, von innen und markanten Ausstattungselementen, so dass die Aufnahmen sofort den Ermittlungsbehörden zur Verfügung gestellt werden können.Notieren Sie alle Kennzeichen oder Telefonnummern von Personen oder Händlern, die bei Ihnen nach Altmetall, Batterien oder Reifen fragen.Notieren Sie alle Fahrzeuge, die auf Ihrem Hof wenden oder sich angeblich verfahren haben.Keine wichtigen Dokumente im Bus lassen – selbst die Kopie des Kfz-Scheins erleichtert es Dieben, gefälschte Ersatzpapiere zu erstellen.Falls ein Diebstahl im Ausland passiert, zeigen Sie diesen unbedingt nochmals bei Ihrer örtlichen deutschen Polizeidienststelle an und drängen Sie auf die sofort beginnende Ringfahndung.Dittmeier bietet auch Nicht-Kunden eine kostenfreie 24h-Notfall-Hotline an. Diese ist auch nachts und an Wochenenden unter Tel. +49/(0)700/10204050 erreichbar.
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