Aktuelle Fördermöglichkeiten für E-Busse
Omnibusse mit Elektro- und anderen alternativen Antrieben spielen eine elementare Rolle bei der notwendigen Verkehrswende. Sie reduzieren die Lärmbelastung und verbessern die Luftqualität durch die Senkung der Treibhausgasemissionen. Daher kam es überraschend, als im Februar dieses Jahres die Bundesförderung für Busse mit alternativen Antrieben ersatzlos gestrichen wurde. In einer ohnehin herausfordernden Zeit ist dies für Städte und Kommunen sowie für Reise- und Verkehrsunternehmen eine zusätzliche schlechte Nachricht, denn die Anschaffung von E-Bussen schlägt immer noch mit etwa den doppelten Kosten zu Buche im Vergleich zu konventionell angetriebenen Modellen. Hinzu kommen weitere Aufwendungen: Betriebshöfe müssen vorbereitet, Ladeinfrastruktur installiert und Personal geschult werden.
Clean Vehicles Directive macht Druck
2023 kamen in Deutschland 835 E-Busse neu auf die Straße. Bei insgesamt 5.493 Omnibus-Neuzulassungen war dies ein Anteil von rund 15 %. Die jüngste politische Entscheidung für einen Förderstopp lässt befürchten, dass das begonnene Wachstum nicht nur ins Stocken gerät, sondern der E-Bus-Anteil an den Neuzulassungen sogar einen Einbruch erfahren könnte, da wegen der fehlenden Fördermittel für dieses Jahr geplante Neuanschaffungen vorerst aufgeschoben werden. Allerdings ist der Spielraum für Betreiber begrenzt, wenn sie den politischen Vorgaben folgen: Die Clean Vehicles Directive der Europäischen Union schreibt vor, dass bis 2026 mindestens 65 % der Neuausschreibungen bei Stadtlinienbussen „sauber“ sein sollen, also mit alternativen Antriebssystemen ausgestattet sein sollen, wobei mindestens die Hälfte davon komplett emissionsfrei fahren soll. Im Jahr 2035 sollen 100 % der Neuzulassungen, die in Stadtbusflotten eingesetzt werden, emissionsfrei unterwegs sein.
Blick auf die Bundesländer lohnt
Wenn man etwas Gutes an dieser Entwicklung finden möchte, dann dieses: Nach einer längeren Phase der Unsicherheit gibt es jetzt endlich wieder Klarheit und Planungssicherheit für Verkehrsunternehmen, Städte und Gemeinden. Der Wegfall der Bundesförderung für E-Busse bedeutet zudem nicht, dass bei Neuanschaffungen keine relevanten Subventionen mehr greifen, zumindest in einigen Fällen. Bundesweit existiert noch das Instrument der THG-Quoten. Die jährlich fälligen THG-Prämien wurden zwar erheblich reduziert, können aber dennoch einen, wenn auch momentan überschaubaren Beitrag zum Projekt E-Bus leisten. Interessanter wird es mit Blick auf die Förderprogramme der Bundesländer. Aktuell gibt es in acht Bundesländern teils sehr attraktive Fördermaßnahmen für die Anschaffung von Bussen mit alternativen Antrieben. Unternehmen und Kommunen, die in einem der anderen acht verbliebenen Bundesländer operieren, gehen leider leer aus.
Die existierenden Fördermaßnahmen der Bundesländer unterscheiden sich teilweise recht deutlich hinsichtlich Umfang und Förderhöhen. Je nach Programm bewegen sich die maximalen Fördersummen pro Fahrzeug zwischen 30 und 90 % der Investitionsmehrkosten, wobei zusätzlich Förderobergrenzen pro Fahrzeug festgelegt sind. In der Regel werden neue oder wenig gefahrene E-Busse (BEV), Brennstoffzellen-Busse (FCEV) und teilweise auch Plug-in-Hybrid-Busse (PHEV) sowie Hybridbusse (HEV) subventioniert. Meist wird auch der Aufbau der zum Betrieb der alternativ angetriebenen Busse benötigten Tank- und Ladeinfrastruktur gefördert sowie in einigen Fällen auch der Umbau der Betriebshöfe, Werkstatteinrichtungen oder vorangehende Machbarkeitsstudien.
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Whitepaper gibt Überblick
Insgesamt lässt sich festhalten, dass die regionalen Förderprogramme, sofern sie in den Bundesländern vorgesehen sind, tatsächlich ernsthafte Finanzierungsoptionen darstellen können. Wichtig ist eine genaue Kenntnis der Förderlandschaft sowie des Charakters bestehender Fördermaßnahmen. Während manche Programme bis zu einem bestimmten Datum oder bis zur Ausschöpfung der bereitgestellten Fördermittel laufen, sind andere in zeitlich befristeten Aufrufen organisiert, d.h. dass die Beantragung nur in bestimmten Zeitfenstern möglich ist. Mit dem aktuellen Whitepaper „Alternativen zur Bundesförderung von Bussen mit alternativen Antrieben“ bietet M3E nun erstmals einen umfassenden Überblick über verfügbare Fördermöglichkeiten und Finanzierungsoptionen sowie deren Fristen und Anforderungen.
Das Whitepaper steht hier kostenlos zum Download bereit: https://links.m3e.group/M3EWhitepaperBusplaner. ■
Der Autor
Dr. Christian Milan ist Gründer und Geschäftsführer der M3E GmbH. M3E unterhält eine der größten eMobility-Fördermitteldatenbanken für den europäischen Raum und unterstützt Unternehmen sowie Kommunen bei der Implementierung nachhaltiger, kosteneffizienter Mobilitätslösungen und Energieinfrastrukturen. Neben der Beratung übernimmt M3E bei Bedarf den gesamten Fördermittelantragsprozess bis zur erfolgreichen Bewilligung. Die neueste Dienstleistung ist der „Fördermittel-Alert“, ein automatisches Benachrichtigungssystem für Unternehmen, das über den Beginn jeweils relevanter Förderprogramme bzw. Förderaufrufe informiert.
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