Fahrerschulung: Schulungsinhalte selber bestimmen
Nun ist die Frist für die vom Gesetzgeber geforderten fünf Module des Berufskraftfahrer-Qualifikationsgesetzes (BKrFQG) am 10.9.2013 abgelaufen. Das komplette Fahrpersonal im Personenverkehr musste die Weiterbildung bis zu diesem Datum nachgewiesen haben, um weiter gewerblich tätig sein zu können.
Als Busunternehmer hat man sogar die Möglichkeit, die Weiterbildungsinhalte individuell zu gestalten und zwar gemeinsam mit der Ausbildungsstätte. Diese Inhalte müssen dann anschließend von der zuständigen Behörde abgesegnet werden. Das heißt, der Unternehmer kann selber bestimmen, welche Module seine Fahrer besuchen. „Viele Busunternehmen wissen gar nicht, dass das möglich ist“, versichert Uwe Ehlert, Geschäftsführer von Verkehrs ABC mit Sitz in Germering bei München.
Eins dieser Module beinhaltet beispielsweise das Thema „Sicherheit“. Das Verkehrs ABC als staatlich anerkannte Ausbildungsstätte bietet in diesem Rahmen ein Feuerlöschtraining an. Hier lernen die Teilnehmer unter anderem den Umgang mit Feuerlöschern und bekommen wichtige Tipps zu Verhaltensregeln im Falle eines Fahrzeugbrands oder beispielsweise Reifenbrands mit auf den Weg. Vertieft wird das theoretische Wissen dann im Anschluss mit einer Praxisübung: ein simulierter Reifenbrand mithilfe eines Brandsimulators. Bei dieser Übung simulierte Uwe Ehlert realitätsbezogene Brandszenarien, bei denen die Teilnehmer schnell feststellen mussten, dass es gar nicht so einfach ist einen bereits brennenden Reifen zu löschen, da dieser sich immer wieder von neuem entzündet.
„Je mehr Praxis in die Weiterbildungskurse eingebunden werden, desto besser ist es“, betont Uwe Ehlert. Ehlert arbeitet mit der Fahrschule Häge in München zusammen. Er selber ist kein Fahrlehrer, sondern Ausbilder mit reichlich Praxiserfahrung. Denn er besitzt sowohl einen Lkw als auch einen Busführerschein und fährt uch selber, sobald er die Gelegenheit findet. Für die Fahrpraxis ist Fahrschule Häge zuständig. Ausgebildet wird das Fahrpersonal direkt auf Linie. „Nachdem die Teilnehmer ihr Fahrerlaubnis haben, fahren sie die vom Busunternehmer vorgesehene Linie ab – und das solange, bis sie es richtig gut können“, bemerkt Ehlert.
Das Feuerlöschtraining fand in den Räumlichkeiten und auf dem Gelände von Berger Truck Service in Wörgl/Österreich statt. In Österreich bildet Uwe Ehlert jährlich etwa 4.000 Schulungsteilnehmer aus, in Deutschland sind es rund 2.000. Darüber hinaus arbeitet das Verkehrs ABC auch mit der Agentur für Arbeit zusammen und bildet über die WeGebAU (Teilqualifikation) Busfahrer aus (Einen ausführlichen Bericht zu den Förderprogrammen der Agentur für Arbeit lesen Sie in der busplaner-Ausgabe 3/2013). ab
◂ Heft-Navigation ▸
Omnibusse , Bus- und Touristik-Newsletter , Omnibus-Technik, bdo – Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer , Omnibus-Tests , RDA – Internationaler Bustouristik Verband , Paketreiseveranstalter , Weiterbildung , Bus2Bus , Verkehrspolitik , Fernbuslinienverkehr , Stadtbusse (wie Gelenk-, Niederflur- & Solobusse), Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetz BKrFQG) , Kleinbusse (wie Mini- & Midibusse) , Personal, Gehälter, Arbeitsschutz , Wirtschaftsnachrichten , ÖPNV , Omnibus-Fuhrpark & Betriebshof , Busworld Europe , Omnibusbeschaffung (Leasing, Miete, Kauf) , Elektromobilität, Reisebusse (wie Doppeldecker- & Luxusbusse) , Omnibusreifen , Hybrid, Diesel, Erdgas , Busmagazin