Busse mit Rückenwind

Redaktion (allg.)

HERSTELLER Der schwedische Hersteller verzeichnet einen vergleichsweise rasanten Aufwärtstrend - mit neuer Busflotte und verbessertem Vertrieb.

Mit 144 Neuzulassungen hat Scania in Deutschland die lang erstrebte 100er-Marke sozusagen im Galopp genommen und sich bei den Bussen über acht Tonnen im Jahr 2014 einen Marktanteil von drei Prozent gesichert. Der Gesamtmarkt belief sich auf 4.738 Einheiten. Noch 2012 lag Scania bei lediglich 37 Neuzulassungen (MA 0,9 %), doch schon 2013 war der Aufwärtstrend mit 84 Einheiten (MA 1,8 %) erkennbar. Dazu beigetragen hat die Erneuerung der Modellpalette, wie etwa durch die in China gefertigten Touring- Reisebusse, die als Zwei- und Dreiachser im günstigen Preissegment angeboten werden. Deren Präsentation 2009 läutete gleichzeitig das Ende der Kooperation mit Irizar für den deutschsprachigen Raum ein.

Zeitgleich folgte die Einführung der Baureihe OmniExpress, die vom typischen „Doppelverdiener“ bis zum Reisehochdecker drei verschiedene Bodenhöhen abdeckt. Gebaut werden die Busse in der finnischen Scania-Produktion „SOE Bus Production Oy“. Zunehmend von Vorteil dürfte die Kooperation mit Van Hool sein: So vertreibt Scania den auf eigenen Basis-Modulen in Belgien gebauten DD Astromega sowie den SHD Altano (mit Unterflur-Cockpit). Damit ist Scania im Premium-Segment präsent und hat zugleich zwei Busse im Angebot, bei denen sich Rollstuhlplätze ohne Lift umsetzen lassen. Das ist für den Einsatz auf der Fernlinie interessant. Zudem bietet Scania den Van Hool-Bahnbus ExquiCity an, der sich mit Diesel, Erdgas oder Biodiesel betreiben lässt.

Weitere Steigerung geplant


Zugelegt hat auch der Stadtbus (2014: 45 Einheiten). In diesem Segment ist Scania seit 2011 mit der modernen Baureihe Citywide vertreten. Derzeit größter Kunde sind die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), die 156 Niederflur-Gelenkbusse vom Typ Scania Citywide LFA geordert haben. Außerdem beteiligte sich Scania an der BVG-Ausschreibung über zweiachsige DD-Busse (11 m). Last but not least präsentierte Scania zur IAA 2014 den Citywide LE Hybrid als wirtschaftliche Lösung für die Vorort- und Überlandlinie. Der Parallelantrieb integriert das automatisierte Opticruise-Getriebe.

Vertriebsleiter Frank Koschatzky peilt für 2015 eine weitere Steigerung auf 250 Einheiten an. Dazu habe man einiges verändert: So werde der Kombibus OmniExpress 320 ab Jahresmitte nicht mehr in Finnland, sondern im polnischen Scania- Werk gebaut. Dadurch ließe sich bei SOE die Produktion der gefragten Reisebusvarianten (Typ 340 und 360) steigern – selbst wenn dort die vornehmlich für den nordischen Markt gedachten Low-Entry-Busse 320 LE weiterhin verbleiben. Ausgebaut werden sollen Service und Vertrieb: Zu den 40 bisherigen Bus-Stützpunkten sind zwei weitere in Planung. Zudem will Scania die Ersatzteilverfügbarkeit steigern und das Geschäft mit Wartungsverträgen und Gebrauchtbussen ausbauen.

Über Scania berichtete unser Autor Jürgen Görgler. (jl / kb)

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