busplaner 5/6 2024
Augenblick verweile doch, du bist so schön!
Deutschland hat eine längere prosperierende Phase hinter sich, zu der nicht zuletzt die Reformen um die Jahrtausendwende entscheidenden Anteil hatten. Doch sie scheint nun zu Ende zu gehen.
Sinnbild der aufziehenden Krise ist die Situation beim Autobauer VW. Zu lange hat der Konzern auf sein China-Geschäft gesetzt und nicht wahrnehmen wollen, dass Chinesen heute zum einen gerne E-Auto fahren wollen und zum anderen auf heimische Marken setzen, die Trends wie die Digitalisierung des Automobils attraktiver aufgenommen und umgesetzt haben. MAN kann nur hoffen, dass nicht auch noch die Nutzfahrzeugsparte des VW-Konzerns in den Abwärtsstrudel hineingerissen wird.
Obwohl das Ungemach (nicht nur bei VW) absehbar war und Experten seit Jahren auf die Gefahren hinweisen, verharren Wirtschaft und Politik, aber auch die Gesellschaft im Ganzen in einem seltsamen Faust’schen Momentum des „Augenblick verweile doch, du bist so schön!“ Man möchte den Moment einfrieren, trauert Vergangenem nach. Wo es nicht mehr passt, werden Werke geschlossen oder sollen Buslinien auf dem Land gestrichen werden, wie jüngst der Städtetag Rheinland-Pfalz in den Raum gestellt hat.
Stattdessen wären jetzt Investitionen und der Mut zu neuen Lösungen das Gebot der Stunde. Sparkassen-Präsident Ulrich Reuter, linker Agitation sicherlich unverdächtig, mahnte jüngst im Interview grundlegende Reformen in Gesellschaft und Wirtschaft an. „Wir sind sehr besorgt über die Konjunkturlage in Deutschland“, fasste er zusammen.
Mutige und zukunftsfähige Lösungen in unserer, der Busbranche aufzuzeigen, ist auch immer das Ansinnen des busplaners. Für diese Ausgabe haben wir uns auf der IAA umgesehen (Beitrag ab S. 12) und viele spannende Ansätze gefunden. Wir schauen ins europäische Ausland, um zu sehen, wie andere Länder und Unternehmen die Herausforderungen angehen – und sind beim nordirischen Busbauer Wrightbus (Beitrag ab S. 46) fündig geworden. Und wir beobachten den spannenden Weg von Unternehmen wie Omnicar (Beitrag ab S. 52), chinesische Hightechlösungen für europäische Zwecke zu nutzen. Im touristischen Teil der Ausgabe verfolgen wir die musealen Spuren des römischen Kaisers Marc Aurel, begeben uns im Reisebus auf Mozarts Pfade von Mannheim nach Wien und statten den Alpenländern Österreich und Schweiz einen Besuch ab.
Ich hoffe, wir können Ihnen einige Anregungen für Ihre tägliche Arbeit geben! Und nur Mut, in der Krise steckt auch immer ein Aufbruch und ein Neubeginn!
Ihr Claus Bünnagel
Chefredakteur
Ausgabe-Impressum
Fachzeitschrift für Omnibusunternehmer und Reiseveranstalter
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Redaktion: Claus Bünnagel (-450), verantwortlich
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ISSN 2193-3995
Inhalt dieser Ausgabe
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