Plug-in-Hybridbusse von Volvo für Luxemburg

Absichtserklärung für ein Pilotprojekt zur Einrichtung eines nachhaltigen öffentlichen Verkehrssystems unterzeichnet
Askin Bulut

Volvo Busse, Sales-Lentz und das Großherzogtum Luxemburg haben eine Absichtserklärung für ein Pilotprojekt zur Einrichtung eines nachhaltigen öffentlichen Verkehrssystems in Luxemburg unterzeichnet. Damit wird Luxemburg zur Testarena eines groß angelegten Plug-in-Hybridbuseinsatzes bei Sales-Lentz, einer der größten Verkehrsgesellschaften in Luxemburg.

Håkan Agnevall, Präsident der Volvo Bus Corporation, Wolfgang Schroeder, Geschäftsführer von Sales-Lentz und Vertreter der Luxemburger Ministerien für Wirtschaft und Außenhandel sowie für nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur haben die Absichtserklärung am 18. Oktober 2013 auf der internationalen Omnibusmesse Busworld im belgischen Kortrijk ratifiziert.

Die Absichtserklärung umfasst ausgiebige Testverfahren mit dem Plug-in-Hybridsystem von Volvo Busse. Im Kern der Vereinbarung stehen bis zu 12 Plug-in-Hybridbusse, die Sales-Lentz von Volvo Busse kauft und betreibt. Die Busse sollen auf den bestehenden Buslinien in der Stadt und im Großraum Luxemburg eingesetzt werden. Ab 2015 sollen sie sukzessive voll in den regulären Linienbetrieb integriert werden: 2015 sollen nach Angaben des Herstellers die ersten sechs Plug-in-Hybridbusse von Volvo Busse ausgeliefert werden, sechs weitere Fahrzeuge sollen dann 2016 folgen.

Die Absichtserklärung beinhaltet auch die Einrichtung der erforderlichen Infrastruktur zum Aufladen der Fahrzeuge. Außerdem sieht die Vereinbarung die Einrichtung eines Schulungs- und Kontrollzentrums in Luxemburg vor. Zu den Aufgaben des Zentrums zählen Fahrerschulungen ebenso wie speziell zugeschnittene Schulungsprogramme für das Wartungs- und Sicherheitspersonal sowie die Rettungskräfte. Das Zentrum soll als Forschungs- und Entwicklungseinrichtung sowie als Plattform zur Entwicklung neuer Dienstleistungen für das Fahrzeug-, Flotten- und Verkehrsmanagement genutzt werden. Die Plattform soll jedoch bei Interesse auch anderen Beteiligten aus den übrigen relevanten Projektbereichen zur Verfügung stehen. Gemeinsam mit den wichtigsten Projektbeteiligten würden Sales-Lentz und Volvo Busse während der Testphase eine umfassende Datenerfassung und -auswertung durchführen. Auf dieser Grundlage sollen neue Fahrzeug-, Flotten- und Verkehrsmanagement-Serviceleistungen entwickelt und in ein Intelligentes Verkehrssystemkonzept eingebunden werden, teilte Volvo mit.

„Die Volvo-Gruppe hat neben umfassendem technischem Know-how auch eine weitreichende Erfahrung bei der Entwicklung effizienter, sicherer und umweltverträglicher Stadtverkehrssysteme. Ein Durchbruch der Elektrofahrzeuge würde völlig neue Perspektiven für Stadt- und Verkehrsplaner schaffen. Dazu können und wollen wir einen Beitrag leisten“, so Håkan Agnevall, Präsident der Volvo Bus Corporation.

Volvo Busse hat eigenen Angaben zufolge inzwischen nahezu 1.200 Hybridbusse in 21 Ländern rund um den Globus verkauft. Die Plug-in-Hybridbusse basieren auf dem Hybridbus Volvo 7900 H. Die Weiterentwicklung zum Plug-in-Hybridbus verfügt über Dachkollektoren. Damit kann nun die Aufladung direkt über das Stromnetz erfolgen. Durch ihre höhere Batteriekapazität haben die Plug-in-Busse eine maximale Reichweite von bis zu zehn Kilometern – im rein elektrischen Betrieb. Das Aufladen der Batterien an der Endhaltestelle dauert sechs bis zehn Minuten.