Schulbusse sicher machen

Omnibusunternehmen lassen 500 Schulbusse zum Schuljahresbeginn freiwillig untersuchen
Askin Bulut

Mitten im Ehrenhof des Neuen Schlosses in Stuttgart stand am vergangenen Freitag der bunt beklebte „Kinder-Kunst-Bus“ der Firma Knisel, die den Linienverkehr im Nord-Westen von Stuttgart bedient. An und im Bus demonstrierten gemeinsam Prüfingenieure von DEKRA und TÜV SÜD stellvertretend für die ebenfalls beteiligten Prüforganisationen GTÜ und KÜS die Checkliste, anhand derer die besondere Eignung für den Schülerverkehr geprüft wurde.

Neben den üblichen Sicherheitseinrichtungen wie Bremsen, Feuerlöscher, Beleuchtung oder Reifen wird auf die spezifischen Bedürfnisse der „kleinen Fahrgäste“ geachtet: Haltegriffe in kindgerechter Höhe oder entsprechend angebrachte Rückspiegel gegen den „Toten Winkel“ im Einstiegsbereich. Der Pressdruck der Reversiereinrichtung an den Türen (verhindert das Einklemmen von Personen oder Gegenständen) oder die Funktion der Anfahrsperre des Fahrzeugs bei geöffneten Türen wurden ebenfalls überprüft. Die Ingenieure konnten versichern: Dieser Schulbus ist sicher.

Johannes Schmalzl, Regierungspräsident des Regierungsbezirks Stuttgart, würdigte vor den anwesenden Journalisten den landesweiten, freiwilligen Einsatz in Namen der Sicherheit: „Ich begrüße es außerordentlich, dass sich die verschiedenen Überwachungsorganisationen TÜV SÜD, DEKRA, GTÜ und KÜS und der WBO in der „Aktion Schulbus-Check“ zusammengefunden haben. Sie kooperieren mit dem Ziel, Schulbusse sicherer zu machen und damit die Anzahl der Unfälle und mögliche Gefahrenpotentiale noch weiter zu reduzieren – dafür sage ich Ihnen zuerst einmal auch ganz persönlich ein herzliches Dankeschön.“

Fast alle der 500 überprüften Fahrzeuge aus ganz Baden-Württemberg wären nach Angaben des WBO „ohne erkennbare Mängel“. Nur bei einem Prozent der Busse wäre beispielsweise ein Blinklicht defekt, welches noch vor Ort repariert wurde. Die Prüfung zur Eignung für den Schülerverkehr haben demnach 100 Prozent bestanden. „Die Sicherheit der Fahrzeuge und der Busfahrer sind das Aushängeschild des Omnibusunternehmens. Kein seriöser Unternehmer kann es sich leisten, Fahrgäste mit defekten Bussen zu befördern“, so Martin Burkart, Organisator des Schulbus-Check 2013 seitens des WBO.

Der Schulbus-Check fand zum dritten Mal statt. Mit ihm setzen die privaten Baden-Württembergischen Omnibusunternehmer zusammen mit den amtlichen Überwachungsinstitutionen DEKRA, TÜV SÜD, GTÜ und KÜS ein Zeichen in Sachen Schulbussicherheit: „Uns ist ganz wichtig, die Sicherheit der Fahrzeuge zu demonstrieren. Eltern, Schüler, Lehrer sollen wissen: Mein Schulbus ist sicher“, betonte Burkart.

Der Schülerverkehr ist in Baden-Württemberg mit rund 1,25 Mio. Schülern täglich die Königsdisziplin im ÖPNV. Verkehrsmittel Nummer 1 in Baden-Württemberg ist dabei der Bus. Die Beförderung von Schulkindern findet zu 95 Prozent innerhalb des regulären ÖPNV statt, es kommen also „normale“ Linienbusse zum Einsatz. Laut Statistischem Bundesamt ist der Bus mit nur drei Verkehrstoten bundesweit (~ 0,08%) mit Abstand das sicherste Straßenverkehrsmittel, noch weit vor Fußgängern (~ 15%) und Fahrradfahrern (~ 11%). Wie zu erwarten führt der Pkw mit 1791 (~50%) Verkehrstoten die traurige Statistik an, der Rest verteilt sich auf Moped/Mofa (~ 3%), Lkw (~4%) und Motorrad (~16%) (Quelle: Statistisches Bundesamt).