Droht Maut für Fernbusse?

Daehre-Kommission empfiehlt Autobahn-Maut für Busse
Thomas Burgert

Erneut droht eine Maut für Busse, meldet der Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmer (LBO). Die von der Bundesregierung eingesetzte Daehre-Kommission empfehle eine Maut für Busse, die dem Staat jährlich bis zu 300 Millionen Euro Einnahmen bringen soll. Eine Verwirklichung dieser Pläne könnte nach Ansicht des LBO das schnelle Aus für das im Aufbau befindliche Fernbusnetz bedeuten. Denn diese Verkehre werden zum größten Teil auf der Autobahn erbracht und würden wie der Reisebus und Berufsverkehr am meisten stärksten betroffen.

Für die Strecke München/Frankfurt (täglich fünf Fahrtenpaare, einfache Strecke 400 Kilometer) würden nach Berechnungen des LBO die Kosten täglich um über 600 Euro steigen. Bei 300 Bedientagen im Jahr stiegen die Kosten auf dieser Relation alleine um 180.000 Euro jährlich. Für seine Berechnungen hat der LBO eine Autobahnmaut von 0,169 Euro pro Kilometer (Fahrzeuge mit Schadstoffklasse Euro 4) zugrunde gelegt. Die Maut werde zur Vernichtung der Investitionen in den Fernbusmarkt führen und zahlreichen mittelständischen Unternehmern schweren Schaden zufügen. Auch die Investitionskraft in 600 neue Reisebusse jährlich in Deutschland würde geraubt, so der LBO weiter.

„Investitionsschutz ist dringend geboten“, mahnt der LBO. Als Vorbild könnten die finanziellen staatlichen Garantien für erneuerbare Energieträger dienen. Ohne Investitionsschutz drohe dem innerdeutschen Fernbusmarkt das frühe Aus. Bereits jetzt sei der gesetzliche Schutz der Fernbusanbieter vor Nachahmern völlig unzulänglich geregelt, so dass einem ruinösen Wettbewerb Tür und Tor geöffnet sei.