Alliance-Delegation in Brüssel

„Busreise übt wichtige gesellschaftspolitische und volkswirtschaftliche Funktionen aus“
Askin Bulut

Gespräche mit hochrangigen EU-Vertretern im Europäischen Parlament und in der Europäischen Kommission in Brüssel führte diese Woche eine Delegation der European Alliance for Coach Tourism (EACT), bestehend aus Richard Eberhardt (Präsident IBV und RDA), Willy Della Valle (Präsident Confartigianato Autobus Operators), Stephen Smith (Operations Director CPT Confederation of Passenger Transport UK), Dieter Gauf (RDA-Hauptgeschäftsführer), Kjell Peterson (Swedisch National Coachoperator Organisation) und Sandra van de Walle (RDA-Büro Brüssel).

Gegenüber dem italienischen Europa-Abgeordneten Antonio Cancian, Mitglied des Ausschusses für Transport und Verkehr, machte die Alliance-Delegation deutlich, dass die Busreise wichtige gesellschaftspolitische und volkswirtschaftliche Funktionen ausübe. Die mittelständischen Busreiseveranstalter trügen erheblich zur flächendeckenden touristischen Erschließung von Zielgebieten bei und förderten damit auch die Ziele der europäischen Tourismuspolitik. Darüber hinaus sicherten die Bustourismusunternehmen und deren Vertragspartner Millionen von Arbeitsplätzen in Europa. Doch trotz dieser positiven Aspekte werde der Bus gegenüber anderen Verkehrsträgern noch massiv diskriminiert. Insbesondere wurde auch über die Themen Technik und Ökologie im modernen Reiseverkehr diskutiert.

A Coach is not a truck: Die Anforderungen an Reisebusfahrer und deren Tätigkeitsprofile unterscheiden sich erheblich von denen der Lkw-Fahrer. Daher fordert die Alliance ein spezielles Regelwerk für Reisebusfahrer. Diese Argumentation hatten u.a. auch die Europaabgeordneten Dieter-Leberecht Koch (EVP-Fraktion und stv. Vorsitzender des Ausschuss für Verkehr und Fremdenverkehr) und Mathieu Grosch aufgegriffen, anlässlich der Abstimmung des EU-Parlaments über die Einführung des digitalen Tachographen und der Anfang Juli angenommenen Änderungsanträge.

Im Gespräch mit Mathieu Grosch (belgischer MEP und Koordinator der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament für Verkehr und Fremdenverkehr) wurde nunmehr in Brüssel über die Realisierung spezieller Regelungen für Reisebusfahrer diskutiert. Mathieu Grosch wies dabei auf das entscheidende Kriterium Sicherheit hin. RDA-Hauptgeschäftsführer Dieter Gauf konnte durch Erkenntnisse von RBI (RDA-Bus- Intervention – Unfall und Sicherheitsmonitoring) belegen, dass u.a. von der 12-Tage- Regelung keine negativen Auswirkungen auf die Sicherheit ausgeht. Im Gespräch mit Michael Shotter, Mitglied des Kabinetts von Viviane Reding, Vizepräsidentin der EU-Kommission, Justiz, Grundrechte und Bürgerschaft, erläuterte dieser zunächst den aktuellen Stand der Novellierung der EU-Pauschalreiserichtlinie. Dabei sicherte er zu, die Forderung der Alliance nach Beibehaltung der Möglichkeit zur Reiseabsage bei Nichterreichen der Mindestteilnehmerzahl, zu berücksichtigen. Dies ist eine Grundvoraussetzung für das Geschäftsmodell der mittelständisch geprägten Busreiseveranstaltung und sichert dem Verbraucher damit ein breites Spektrum an unterschiedlichen Reiseangeboten und Destinationen.

Richard Eberhardt, Präsident von IBV und RDA, in einem ersten Resümee: „Es hat sich deutlich gezeigt, dass wir mit der gemeinsamen europäischen Allianz auf dem richtigen Weg sind und unsere Anliegen auf diesem breiten Fundament kraftvoller artikulieren können. Wir betrachten uns als Brückenbauer und die ersten Pfeiler sind gesetzt, um die einseitigen politischen Präferenzen für Bahn und Flug auszuhebeln.“