Fahrgastrekord im ÖPNV

Demografische Entwicklung im ländlichen Raum trübt Ergebnis
Thomas Burgert

In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres waren insgesamt 4,845 Milliarden Fahrgäste mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) unterwegs. Das ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Anstieg um 0,8 Prozent und damit ein neues Rekordergebnis, teilte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) mit . „Der ÖPNV in Deutschland boomt. Wenn diese Entwicklung anhält, dann werden wir am Ende des Jahres die Marke von zehn Milliarden Fahrgästen in Bussen und Bahnen übertreffen“, so Jürgen Fenske, Präsident des VDV. Bereits in 2011 waren die Fahrgastzahlen am Jahresende mit über 9,7 Milliarden nur knapp unter der Zehn-Milliarden-Grenze geblieben. Nun zeigt sich in den ersten sechs Monaten 2012 eine weiter steigende Nachfrage.

Doch während in Großstädten und Ballungsräumen die Nachfrage steigt, wirkt sich in Klein- und Mittelstädten sowie im ländlichen Raum die demografische Entwicklung negativ aus. „Wir haben zwar insgesamt bundesweit einen Fahrgastzuwachs, aber besonders in ländlichen Regionen haben die Unternehmen angesichts sinkender Bevölkerungszahlen und vor allem weniger Schülern eher mit Fahrgastrückgängen zu kämpfen“, so Fenske. Im Busverkehr sanken die Fahrgastzahlen im ersten Halbjahr 2012 deshalb um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Der VDV untersucht in einer Arbeitsgruppe die besonderen Entwicklungen und Rahmenbedingungen des ÖPNV im ländlichen Raum. „Die Experten aus den Mitgliedsunternehmen und dem VDV erarbeiten dort konkrete Lösungsvorschläge für den Betrieb und die Organisation des ÖPNV in demografisch schwierigen Gebieten“, so Fenske abschließend.